G. Fr. Händel · Messiah (Messias)
M E S S I A H (Messias)
Gesamtaufnahme in englischer Originalsprache
und historischer Aufführungspraxis
mit Miriam Allan (Sopran), Michael Chance (Countertenor),
Mark Le Brocq (Tenor), Christopher Purves (Bass),
Hannoversche Hofkapelle,
Maulbronner Kammerchor
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · Doppel-Album · ca. 140 Minuten
D
ie vorliegende Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführt. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).
J
ürgen Budday legt in seiner Interpretation des Messias von G. F. Händel neben der Aufführungspraxis einen wesentlichen Schwerpunkt auf die dynamische Konzeption des Werkes. Zusätzlich zu den dynamischen Angaben im Autograph fügte Händel in der Dubliner Partitur Ripieno-Vorschriften ein und erreichte damit zusammen mit dem Wechsel von Piano und Forte einen hohen Grad von Kontrast und Farbigkeit. Händel schrieb im Messias nicht nur forte, piano und pianissimo vor, sondern beabsichtigte mit mezzopiano und un poco piano eine weitere Differenzierung. Die Ripieno-Vorschriften in der Dubliner Partitur sind bei der Vorbereitung einer Aufführung wohl zu beachten, da sie zum überwiegenden Teil für Händels Konzeption der Dynamik von wesentlicher Bedeutung sind. Als Beispiele seien hierfür die Arien Comfort ye" (Nr. 2), Evry valley shall be exalted" (Nr. 3), die Chöre And the glory, the glory of the Lord" (Nr. 4) und His yoke is easy. His burthen is light!" (Nr. 18) sowie der Anfang des Halleluja" (CD II, Nr. 16) genannt.
Die Maulbronner Interpretation nimmt diese dynamische Konzeption ernst und differenziert bei den genannten Nummern zwischen Solo und Ripieno. Dadurch ergeben sich zwangsläufig neue und differenziertere Höreindrücke, wie es beispielsweise am Anfang des Halleluja" deutlich hörbar ist. An anderen Stellen dagegen scheinen Händels Senza Ripieno-Vorschriften von der unzureichenden Fertigkeit seiner Ripienisten her bestimmt und fanden deshalb in der Maulbronner Aufführung keinen Niederschlag. Libretto und Musik für sich und beide als Ganzes bilden eine glückliche Einheit. Das Libretto, welches Charles Jennens zugeschrieben wird, ist keine bloße Zusammenstellung von Bibel-Zitaten. Jennens nahm vielmehr verschiedene Änderungen am Wortlaut der ausgewählten Textstellen vor. Im Zuge verschiedener Aufführungen schrieb Händel zu einigen Arien Varianten, die jeweiligem Anlaß und Gegebenheit Rechnung tragen. Von den Varianten wurden nach sorgfältiger Prüfung jene, die als von Händel bevorzugt gelten können, für die Maulbronner Aufführung ausgewählt.
Der Messias wurde als einheitliches Ganzes konzipiert und komponiert und sollte daher auch in seiner vollständigen Form ungekürzt aufgeführt werden. So auch in dieser Aufnahme. Für die einheitliche Konzeption des ganzen Werkes sprechen zahlreiche Kriterien: die Ausgewogenheit zwischen den 23 Chören und den Solonummern; der durch den Wechsel von Secco-Rezitativ, Accompagnato, Arioso und Arie sowie durch das Nebeneinander von homophoner und polyphoner Schreibweise in den Chören erreichte Kontrast; die Sicherheit in der Charakterisierung erst- und zweitrangiger Höhepunkte; die Verbindung von Arie und Chor durch den gleichen Affekt wie beispielsweise in But who may abide the day of His coming" (Nr. 6), und And He shall purify" (Nr. 7). He shall feed His flock like a shepherd" (Nr. 17) und in His yoke is easy, His burthen is light" (Nr. 18) oder durch das gleiche melodische Motiv wie beispielsweise in dem Duett O death, were is thy sting" (CD II, Nr. 21) und dem folgenden Chor But thanks be to God" (CD II, Nr. 22); das Aufsparen der Da-capo-Arie für Momente besonderer Emphase; der Gebrauch der Tonarten, eine gelegentliche dramatische Haltung, wie sie sich in dem Turba-Chor He trusted in God" (Nr. 25) oder Why do the nations" (CD II, Nr. 13) und Let us break" (CD II, Nr. 14) äußert.
A
uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.
Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt
***** Kaum zu übertreffen
Ich höre gerade die Aufnahme und bin begeistert. Es stimmt einfach alles, Interpretation, Stimmen, Aufnahmetechnik! Diese CD ist für alle Messias-Liebhaber ein Muss!
***** A rich Messiah of unusually strong Impact
They produced in the hands of conductor Jürgen Budday a rich Messiah of unusually strong impact... aided by fine live engineering in the impressive, sonically clear spaces of Germany's Maulbronn Monastery...
***** Ein graziler und spannungsreicher Messias
In Händels Original führt Budday die schönen Linien und grossen Bögen expressiv und gradlinig und bewahrt durch eine mit Akrebie betriebene dynamische Differenzierung im Detail vor plakativer Schönheit. Mit einem schlank agierenden und ganz der Diktion Händelscher Klangfarbe nachspürenden Solisten- und Instrumentalensemble und seinem makellos musizierenden Chor gelingt ein sehr graziler, schnörkelloser, spannungsreicher Messias.
***** Superlative
I've heard many, many versions of "Messiah" in my short 27 years, and this is by far the best. One need only listen to the "Hallelujah Chorus" to appreciate this recording - it is at once intimate and majestic. The restraint that the choir demonstrates in the beginning is remarkable, considering that that chorus is normally an unwieldy, overwhelming, incomprehensible mess. It's not lacking for majesty and bombast, but it's there at appropriate places.
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***** Ein graziler und spannungsreicher Messias
29. März 2014 - 22:57 – kuk-art.comIn Händels Original führt Budday die schönen Linien und grossen Bögen expressiv und gradlinig und bewahrt durch eine mit Akrebie betriebene dynamische Differenzierung im Detail vor plakativer Schönheit. Mit einem schlank agierenden und ganz der Diktion Händelscher Klangfarbe nachspürenden Solisten- und Instrumentalensemble und seinem makellos musizierenden Chor gelingt ein sehr graziler, schnörkelloser, spannungsreicher Messias.
Christiane Franke in Neue Chorzeit
(Zeitschrift des deutschen Chorverbandes)
***** A rich Messiah of unusually strong impact
29. März 2014 - 22:57 – kuk-art.comThey produced in the hands of conductor Jürgen Budday a rich Messiah of unusually strong impact... aided by fine live engineering in the impressive, sonically clear spaces of Germany's Maulbronn Monastery...
James Manheim, All Music Guide USA
***** Kaum zu übertreffen
29. März 2014 - 22:56 – kuk-art.comIch höre gerade die Aufnahme und bin begeistert. Es stimmt einfach alles, Interpretation, Stimmen, Aufnahmetechnik! Diese CD ist für alle Messias-Liebhaber ein Muss!
Hans-Uwe Denecke bei Amazon.de
***** Superlative
11. Februar 2013 - 18:29 – kuk-art.comI've heard many, many versions of "Messiah" in my short 27 years, and this is by far the best. One need only listen to the "Hallelujah Chorus" to appreciate this recording - it is at once intimate and majestic. The restraint that the choir demonstrates in the beginning is remarkable, considering that that chorus is normally an unwieldy, overwhelming, incomprehensible mess. It's not lacking for majesty and bombast, but it's there at appropriate places.
'Dweeb' on Amazon.com
***** Absolutely the finest rendition
11. Februar 2013 - 18:27 – kuk-art.comI am nearly 60 years old and have heard countless versions of Handel's "Messiah" since I was a boy. Recently I decided to purchase the best recording I could find for MP3 use. Wanting the version most faithful to Handel's baroque style, I easily eliminated most of the recordings I "auditioned" due to the overuse of orchestration, usually performed by unauthentic modern instruments. I also did not want to listen to any more wobbly warbling of soloists who seemed to be more intent on overpowering the listener than on communicating the divine message of the scripture text. Nor did I wish to hear any more sloppy choral performances that muddy the words because of the choir size and poor attack.
I had heard other recordings done with "authentic" or "antique" instruments, some of which are fine, but usually one or two of the soloists have left me disappointed. This version has satisfied every one of my wishes. Where have they been hiding? It is totally delightful, and I have no complaint. I can only hope that more persons will become aware of this recording and add their two bits of comments.
If you are one of those persons who enjoys heavy vibrato and heavy orchestration, you might not appreciate this fine Baroque recording. But if you are tired of the same old..... then by all means, give it a try. It is refreshing!
'Monergistic Reader' on Amazon.com