TELEMANN: Sonaten für Gambe, Cembalo & B.c.
Sonaten für Gambe, Cembalo
& Basso Continuo
Kunstfilm von Josef-Stefan Kindler
nach und mit Georg Philipp Telemanns
Sonate in G-Dur aus "Der getreue Music Meister" (1728)
und der Sonate in G-Dur aus "Essercizii Musici" (1741),
gespielt vom Ensemble Hamburger Ratsmusik
8 Kapitel · Gesamtspielzeit: ca. 21 Minuten
Telemann: Sonate in G-Dur
für Diskant-Viola da gamba und Basso continuo
(aus: "Der getreue Music Meister", 1728)
1. (1) Siciliana
2. (2) Vivace
3. (3) Dolce
4. (4) Scherzando
Telemann: Sonate in G-Dur
für Viola da gamba, Cembalo obligato und Basso continuo
(aus: "Essercizii Musici", 1741)
5. (1) Andante
6. (2) Allegro
7. (3) Largo
8. (4) Presto
Die Hamburger Ratsmusik: ein Ensemble mit 500-jähriger Geschichte
Dieser Gegensatz reizt zum kreativen Dialog zwischen Tradition und Gegenwart, von Alter Musik und lebendiger Interpretation.
Die Anfänge der Hamburger Ratsmusik reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Nach dem Grundsatz "Gott zu Ehren und Hamburg zur Lust, Ergötzlichkeit und Nutz" leistete sich die Stadt ein Eliteensemble von acht Ratsmusikern, das vielen fürstlichen Hofkapellen Konkurrenz machen konnte. Seine erste Blüte erreichte das Ensemble im 17. und 18. Jahrhundert unter führenden Musikern wie William Brade, Johann Schop, Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach.
Wiederauferweckt 1991 von der Gambistin Simone Eckert hat das Ensemble in nun zwanzigjähriger Zusammenarbeit mit Hingabe und Enthusiasmus ein umfangreiches und außergewöhnliches Repertoire erarbeitet. Für die Musiker ist die Musik ihrer Vorgänger durch ihre enge Anlehnung an Rhetorik und durch nuancenreiche Artikulation so "beredt", so nah an der menschlichen Sprache wie keine andere. Durch ihre klaren Strukturen und die vielfältigen Rhythmen, entlehnt aus jahrhundertealten Tänzen, entwickelt die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts ihren eigenen Swing.
Auch lockt immer wieder das Abenteuer der Neuentdeckung unbekannter alter Musik, die in Europas Bibliotheken schlummert. Diese Schätze wiederzubeleben ist eine spannende Zielsetzung. In Konzerten, Rundfunk- und CD-Einspielungen und in Editionen für internationale Verlage präsentieren die Ratsmusiker ihre Entdeckungen dem Publikum.
Das Ensemble konzertiert heute auf den wichtigen Festivals in Deutschland, darunter die Göttinger Händelfestspiele, die Barockfestspiele Bad Arolsen, die Händel-Festspiele Halle, das Bachfest 2004 in Hamburg, Bayreuther Barock, der Fränkische Musiksommer, die Niedersächsischen Musiktage, die Thüringer Bachwochen, das Gottorfer Barockfest, die Darmstädter Residenzfestspiele, das internationale Buxtehudefest 2007 in Lübeck, die internationalen Heinrich-Schütz-Tage 2007 in Hamburg, das Bachfest Leipzig, das Schleswig-Holstein Musikfestival, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, den MDR-Musiksommer, das Rheingau Musikfestival, "Italia mia" und die Resonanzen in Wien, die Internationalen Orgelwochen Nürnberg, das Festival Sandstein und Musik in Dresden, das Moselmusikfestival und die Europäischen Wochen Passau.
Die inzwischen mehr als zwanzig CDs mit Ersteinspielungen Alter Musik für die Labels NCA, Christophorus, cpo, Thorofon und Phoenix Editions und Aufnahmen für fast alle deutschen Rundfunksender dokumentieren seine bedeutenden Wiederentdeckungen von Musik aus Barock und Frühklassik. Seit 2009 veröffentlicht die Hamburger Ratsmusik deren Notenmaterial in einer eigenen Editionsreihe beim Verlag Walhall. Die internationale Presse lobt die "Subtilität" und die "exzellente Kenntnis des barocken Stils" seiner Interpretationen und die Hamburger Ratsmusik als "führendes Ensemble für Alte Musik".
2006 wurde das Ensemble mit dem Echo-Klassik, dem wichtigsten deutschen Musikpreis, ausgezeichnet für die CD "Lübecker Virtuosen". Seine CD "Thomas Selle - Chorale Concertos & Chorale Variations" erhielt mit der Reihe "Musica Sacra Hamburgensis" den Echo Klassik Sonderpreis 2010.
S
imone Eckert, mit 8 Jahren nach ihrem Berufswunsch gefragt, antwortete mit "Gambistin". Die Ermahnung, doch einen richtigen Beruf zu ergreifen, schlug sie in den Wind und lebt und arbeitet heute als freischaffende Musikerin bei Hamburg. Nach einem Musikstudium an der Musikhochschule Hamburg bei Professor Ingrid Stampa und an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hannelore Mueller und Jordi Savall, das sie 1990 mit dem Diplom für Alte Musik abschloss, gründete sie 1991 das Ensemble Hamburger Ratsmusik. Seit 1992 ist sie Dozentin am Hamburger Konservatorium und leitet Seminare für Viola da gamba an verschiedenen Institutionen in Deutschland und England. Neben dem Repertoire aus Renaissance, Barock und Frühklassik beschäftigt sie sich intensiv mit Neuer Musik für Viola da gamba. Zahlreiche Werke sind ihr gewidmet und von ihr uraufgeführt worden. Regelmäßige Engagements führen sie als Solistin, Ensembleleiterin und Dozentin durch ganz Deutschland, zahlreiche Länder Europas und Japan.
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lrich Wedemeier studierte Gitarre an der Hochschule für Musik und Theater, Hannover bei Klaus Hempel, später Lauteninstrumente bei Stephen Stubbs. Neben seiner internationalen Konzerttätigkeit als Solist und mit namhaften Ensembles der Alten Musik sind regelmäßige Aufnahmen für Rundfunk und CD ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Ulrich Wedemeier ist gefragter Gast vieler Opernhäuser. Als Spezialist für historische Gitarren spielt er auf seltenen Originalinstrumenten.
M
ichael Fuerst wurde 1967 in Madison, USA geboren. Sein dort begonnenes Studium schloss er in den Fächern Kirchenmusik, Mathematik und Deutsch ab. Anschließend folgte ein Musikstudium an der Eastman School of Music (USA), wo er Cembalounterricht bei Arthur Haas hatte und Assistent des Lautenisten Paul O'Dette war. Als Fulbright-Stipendiat studierte er bei Michael Behringer und Robert Hill an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg. Neben zahlreichen Konzerten im In- und Ausland und CD-Aufnahmen bei Deutsche Grammophon und Organum Classics, u.a. mit Musica Antiqua Köln unter Leitung von Reinhard Goebel, dozierte er an der Dresdner Akademie für Alte Musik und unterrichtet regelmäßig beim Internationalen Sommerkurs, Neuf-Brisach (F). Darüber hinaus ist Michael Fuerst Musikwissenschaftler. Er war Mitglied eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungsprojekts zur deutschen Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts an der Universität Würzburg. Seit 2007 ist er Dozent an den Musikhochschulen in Lübeck und Bremen.
A
uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.
Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt
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