Flautissimo !

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EUR 22,00
CD
Stamitz, Quantz, Sammartini & Mozart:
Flautissimo !

Carl Philipp Stamitz (1745-1801):
Sinfonie in Es-Dur

Johann Joachim Quantz (1697-1773):
Konzert für Flöte, Streicher & Basso Continuo in G-Dur

Giovanni Battista Sammartini (1701-1775):
Sinfonie in C-Dur

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Konzert Nr. 1 für Flöte & Orchester in G-Dur, KV 313
& Sinfonie Nr. 21 in A-Dur, KV 134

Michael Martin Kofler (Flöte) & das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim
Künstl. Leitung: Timo Handschuh

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn 2014

HD-Aufnahme · DDD · c. 80 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung
Stamitz

Carl Philipp Stamitz (1745-1801) · Sinfonie in Es-Dur
Carl Stamitz wurde 1745 als ältester Sohn des Violinisten und Komponisten Johann Stamitz zu Mannheim geboren. Dieser stand seit 1741 als Konzertmeister im Dienst des späteren Kurfürsten Karl Theodor. Mannheim war bereits seit 1720 Karl Theodors Residenzstadt. Sein berühmtes Orchester, die Mannheimer Hofkapelle, kann als erstes "Orchester" im heutigen Sinn betrachtet werden. "Es sind wirklich mehr Solospieler und gute Komponisten in diesem als vielleicht in irgendeinem Orchester in Europa", schrieb 1773 der "musikalische Weltreisende" Ch. Burney hierzu in sein Tagebuch. Damit boten sich einzigartige Voraussetzungen zu einem repräsentativen Musikleben, in dem sich der Stilwandel vom "Barock" zur "Klassik" vollziehen konnte. Zahlreiche Merkmale dieses Wandels wären zu nennen, einige betreffen die Organisation, andere das Repertoire oder die Aufführungspraxis. Typisch ist z.B. das Verschwinden des Generalbasses; die Bassstimme wird den Melodielinien der Oberstimme untergeordnet und das melodische Geschehen dadurch differenzierter. Zugleich verdrängt der einfachere, sich in Metrik und Periodenbau der Melodie anpassende homophone Satz den kontrapunktischen. Zu den bisherigen Klangkontrasten einzelner Orchestergruppen tritt die einheitlich artikulierende Dynamik des geschlossenen Orchesterverbandes hinzu, zum terrassenartigen Abwechseln verschiedener Klangstärken kommt nun die stufenlose An- und Abschwelldynamik und eröffnet neue Ausdrucksperspektiven. Zur Ausbreitung des Mannheimer Stils hat Johann Stamitz maßgeblich beigetragen, auch als Lehrer - wobei die Söhne Carl und Johann Anton (1754-1809) als wichtigste Schüler und Traditionsbewahrer zu nennen sind. Der zwölfjährige Carl Stamitz wurde nach dem Tode des Vaters 1757 durch verschiedene Orchestermitglieder unterwiesen, vor allem durch C. Cannabich. Er trat mit siebzehn Jahren selbst in die Hofkapelle ein und gehörte ihr bis 1770 an. Hierauf folgten viele Jahre wechselnder musikalischer Tätigkeiten, die ihn in vielen europäischen Residenzen berühmt machten. 1794 ließ er sich mit seiner Familie in Jena nieder und wirkte dort als akademischer Musikdirektor bis zu seinem Tod. Seine Werke umfassen etwa 80 Sinfonien, darunter 26 konzertante, viele Solokonzerte, Streichquartette und andere Kammermusik. Leider ist davon nur ein Bruchteil erhalten.

Quantz

Johann Joachim Quantz (1697-1773) · Konzert für Flöte, Streicher & Basso Continuo in G-Dur Nr. 161
Johann Joachim Quantz, geboren in der Nähe von Göttingen, Sohn eines Hufschmiedes, früh verwaist, von seinem als Stadtmusikus in Merseburg wirkenden Onkel betreut und mit verschiedenen Blas- und Streichinstrumenten vertraut gemacht, erhält als Siebzehnjähriger seine erste Anstellung in Radeburg und Pirna und wird drei Jahre später in Dresden sogenannter "Stadtpfeifer". Eine Studienreise führt ihn 1717 nach Wien, wo er bei J. D. Zelenka und J. J. Fux den sogenannten "Palestrinastil" kennen lernt. Weitere Studien- und Konzertreisen bringen ihn nach England, Frankreich und Italien. Er macht dabei Bekanntschaft mit Händel, Scarlatti und Hasse, 1728 auch mit dem späteren Preußenkönig Friedrich I. und wird dessen Flötenlehrer und neben C. Ph. E. Bach, Benda, und Graun wichtigster musikalischer Berater. Seine musikgeschichtliche Bedeutung als Komponist, Interpret und Theoretiker ist beachtlich, ebenso seine – z. B. durch die Gemälde von Adolf von Menzel unterstrichene – Popularität. Die Musikwelt verdankt ihm rund 300 Flötenkonzerte und weitere 200 meist kammermusikalische Werke, außerdem das bis ins 19. Jahrhundert hinein vorherrschende Schulwerk "Versuch einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen" (1752). Dieses stellt zugleich die wichtigste Dokumentation der Kompositionslehre und Musikdidaktik des Barock und des Überganges zur Frühklassik dar. Das Flötenkonzert G-Dur kommt dem dort aufgestellten Ideal besonders nah und könnte mit eigenen Worten des Komponisten etwa so beschrieben werden:
1. Satz, Allegro, G-Dur, 4/4-Takt: "Prächtiges wohl ausgearbeitetes Ritornell ... von proportionirlicher Länge ... , aus wenigstens zweien Hauptteilen bestehend, Solosätze nicht zu kurz, teils singend, teils schmeichelnd, mit kurzen, lebhaften Tuttisätzen abwechselnd..."
2. Satz, Arioso, mes-to, g-moll, 3/4-Takt: "... im langsamen Satz muß der Gesang von der Hauptstimme mit Tuttisätzen concertieren, ... rührend, ausdrückend gesetzt, als wenn Worte darunter gehörten..."
3. Satz, Presto, 2/4-Takt: "...im Finale seien die Ritornelle kurz, lustig, feurig, doch dabei etwas tändelnd, .... die Hauptstimme habe einen gefälligen, leichten, flüchtigen Gang und eine Leichtigkeit der Passagen, damit man an der Geschwindigkeit nicht gehindert werde..."

Sammartini

Giovanni Battista Sammartini (1701-1775) · Sinfonia in C-Dur
Giovanni Battista Sammartini wurde im Jahr 1700 oder 1701 als Sohn des französischen Oboisten Alexis Saint-Martin in Mailand geboren. Über das genaue Geburtsjahr kann man spekulieren, da das Sterberegister aus dem Jahre 1775 als 74-jährig bezeichnet. Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt, außer, dass er von seinem älteren Bruder Giuseppe und natürlich seinem Vater im Oboenspiel unterrichtet wurde. Sein Bruder Giuseppe war ein erfolgreicher Oboist. Giovanni war ab 1724 als "Maestro da cappella" zunächst an der Jesuitenkirche San Fedele zu Mailand tätig, im Laufe seines Lebens war er an fast allen Mailänder Kirchen als Organist beschäftigt und in den 1730er Jahren begann er zu unterrichten. Zu seinen Schülern zählten u. a. Christoph Willibald Gluck, Luigi Boccherini und JC Bach. Sammartini schrieb rund 450 instrumentale und vokale Werke, darunter ca. 70 Sinfonien, die ihm sicher zugeschrieben werden können. 75 weitere Sinfonien könnten aus seiner Feder stammen, aber das ist nicht sicher. Ebenso schrieb er Kammermusik, geistliche Musik, hauptsächlich Kantaten, und drei Opern. Guiseppe Sammartinis kompositorisches Schaffen erstreckt sich überwiegend auf das Gebiet der Instrumentalmusik. Als Komponist von Sonaten und Konzerten kann er ebenbürtig neben Händel und Geminiani gestellt werden. Stilistisch ist er von dem musikalischen Umbruch vom Barock zur Klassik auf dem Kontinent noch weitgehend unbeeinflusst.

Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) · Konzert für Flöte & Orchester Nr. 1 in G-Dur
Mozarts Sympathie für Blasinstrumente zeigt sich bei ihrer unverwechselbaren Behandlung in den Orchesterwerken. Oft sind Bläserwerke bei ihm auch Zeichen einer freundlichen Zuwendung zu bestimmten Musikern. 1777 hatte er im Hause der Musikerfamilie Wendling den reichen holländischen Arzt und Flötenliebhaber Ferdinand Dejean kennengelernt und auf dessen Bestellung mehrere "kleine Concertln und ein paar quattro auf die Flötte" komponiert. In Mozarts späteren Jahren bestand übrigens eine freundschaftliche Verbindung zwischen Dejean und Mozarts Wiener Ärzten. Beim G-Dur-Konzert KV 313 lässt Mozart die Flöte nur von Streichern, einem Oboenpaar (in dieser Aufführung von Flöten übernommen) und einem Hörnerpaar begleiten. In der Exposition des Allegro maestoso stellt er einen konzentrierten Entwurf reichen Motivmaterials voran, der hierauf gemeinsam mit dem Soloinstrument großzügig entfaltet wird. Der Durchführungsteil verlangt vom Solisten einen weiten Atem, überspringt riesige Intervalle und ist reich an Modulationen und immenser Dramatik. Wie in den anderen Sätzen gipfelt auch hier die Reprise in einer freien Solistenkadenz. Der langsame Satz ist in durchführungsloser Sonatenform mit zwei verschiedenartigen Themengruppen angelegt. Bei der ersten scheinen Klangfülle und Kantabilität mit leichter Mittelstimmenbewegung auszuschwingen. Ihre Beschaulichkeit wird durch energisch akzentuierte Akkordpaare überschattet. Die zweite Themengruppe ist ein beseelter Dialog zwischen Soloflöte und Primgeige. Ein Rondo im Tempo di Minutto beschließt das Konzert, doch wirkt es durch kunstvolle bewegte Figurationen bedeutend lebhafter als die üblichen Menuette. Mehrfach wiederholte Refrainteile wechseln ab mit virtuos gesetzten, aber locker begleiteten Couplets.

Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) · Sinfonie Nr. 21 in A-Dur
Sinfonien gehören für uns selbstverständlich zu den von Mozart präferierten Gattungen. Dabei wird gerne übersehen, dass "die Sinfonie", wie wir sie kennen, nicht zuletzt unter Mozarts Händen erst entstand und dass viele seiner so betitelten Werke Vor- und Experimentalformen dieser Gattung darstellen. Man nimmt an, dass Mozart 55 Sinfonien geschrieben hat, von denen aber nur 41 bekannt sind. Und nur ein Fünftel dieser Werke entspricht dem, was wir heute ebenso unbekümmert wie irrtümlich als "klassische Sinfonie" bezeichnen. Die anderen vier Fünftel sind Jugendwerke, in denen Mozart sich (neben etlichen wichtigen Zeitgenossen wie Joseph Haydn) auf den Weg machte zu einer gültigen klassischen Form. Wie in vielen anderen Bereichen von Mozarts Schaffen entstanden diese Sinfonien meist in Gruppen, an denen man immer neue Entwicklungsstadien ablesen konnte. Eine erste kleine Gruppe entstand während der großen Europareise, die Vater Mozart mit seinen beiden Wunderkindern unternahm. Überhaupt dürfen die verschiedensten musikalischen Eindrücke, die Mozart auf Reisen erhielt, nicht zu gering veranschlagt werden. Sein Horizont wurde dadurch eindeutig erweitert und Anregungen fanden sich allerorten. So wurden in London auf der ersten Reise vor allem der Bach-Sohn Johann Christian und der Bach-Schüler Carl Friedrich Abel Vorbilder. In der zweiten Gruppe von Sinfonien verarbeitete Mozart die Eindrücke seiner zweiten großen Reise, auf der er in Wien die damals führenden Komponisten Wagenseil und Monn kennengelernt hatte. Es folgen zehn Sinfonien, die während und zwischen erster und zweiter Italienreise 1770/1771 komponiert wurden. 1772 entstanden dann mit den sechs "Salzburger" Sinfonien (datiert vor die dritte Italienreise) die ersten zum Teil bereits größer dimensionierten Werke dieser Gattung, die auch in Mozarts Entwicklung einen bemerkenswerten Fortschritt darstellen. In der A-Dur-Sinfonie machen sich die Einflüsse der umliegenden Italienreisen in einer starken und bei Mozart ganz neuen italienisierenden Gesanglichkeit bemerkbar. Die Satzfolge ist bereits gut klassisch die des schnellen Allegro, eines ruhigen Andante, eines lebendigen Menuetts mit Trioteil und eines quicklebendigen Schluss-Allegros, das mit seinen vielen Vorhaltsbildungen ein nicht geringes Potenzial an musikalischer Frechheit birgt. Neu ist vor allem auch die Instrumentierung, denn im zweiten Satz ersetzt Mozart erstmals in seinem Werk überhaupt die zwei Oboen durch zwei Flöten.

Künstler

E

in frischer und packender musikalischer Zugriff und stilistische Vielfalt von der Alten bis zur Neuen Musik sind die Erkennungszeichen des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Das in der Basis mit vierzehn Musikern aus sieben Nationen besetzte Ensemble ist eines der ganz wenigen Full-time-Kammerorchester: So wird eine außergewöhnliche Homogenität und Flexibilität des Klangbildes möglich, die auch in größerer Besetzung mit Bläsern und weiteren Streichern aus einem festen Musikerstamm erhalten bleibt. Gegründet wurde das Südwestdeutsche Kammerorchester im Jahr 1950 von dem Hindemith-Schüler Friedrich Tilegant. Rasch fand das Ensemble internationale Anerkennung: Man sprach vom "Tilegant-Sound", der bei den Festspielen in Salzburg, Luzern und Leipzig und auf weltweiten Konzertreisen zu hören war. Maurice Andre, Dietrich Fischer-Dieskau, Frans Brüggen und Yehudi Menuhin waren nur einige der musikalischen Größen, mit denen das "Südwestdeutsche" zusammenarbeitete. Nach der Tilegant-Ära wurde das Orchester vor allem durch Paul Angerer, Vladislav Czarnecki und zuletzt Sebastian Tewinkel (2002-2013) geprägt.
SWDKOMit Beginn der Konzertsaison 2013/14 hat Timo Handschuh die Position des Künstlerischen Leiters übernommen, um zukünftig Klang, Stilistik und Programmatik des Ensembles zu prägen und weiterzuentwickeln. Auf seinem Erfolgsweg hat das Südwestdeutsche Kammerorchester neben etlichen Rundfunkaufnahmen mehr als 250 Schallplatten und CDs eingespielt, von denen eine ganze Reihe mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. Zahlreiche Uraufführungen (Jean Françaix, Harald Genzmer, Enjott Schneider, Mike Svoboda) belegen seine Kompetenz auch für die zeitgenössische Musik. Auch in jüngerer Zeit musizierte das Kammerorchester mit international bekannten Solisten wie Nigel Kennedy, Mischa Maisky, Cyprien Katsaris, Christian Tetzlaff oder Lars Vogt und war in ganz Europa (Festival Prager Frühling, Schleswig-Holstein-Musikfestival, Schwetzinger Festspiele, Festival Euro Mediterraneo Rom, OsterKlang Wien, Sala Verdi Mailand, Auditorio Nacional Madrid, Berliner Philharmonie), in den USA und in Japan zu Gast. Daneben erweiterte es seine Bandbreite durch neue Programmideen und Projekte in den Bereichen Weltmusik (Giora Feidman), Jazz (Nigel Kennedy), Crossover (Fools Garden), Musik und Literatur (Iris Berben, Senta Berger), Kabarett (Lars Reichow), Oper (Manfred Honeck), Tanz (Nina Corti) und Figurentheater.

M

ichael Martin Kofler (Flöte) wurde 1966 in Villach geboren und absolvierte sein Flötenstudium mit Auszeichnung an der Wiener Musikhochschule bei Werner Tripp und Wolfgang Schulz sowie bei Peter-Lukas Graf an der Musikakademie in Basel. Bereits während des Studiums wurde er Soloflötist im Gustav-Mahler-Jugend-Orchester unter Claudio Abbado, 1987 berief ihn Sergiu Celibidache in gleicher Position zu den Münchner Philharmonikern. Dem Preisträger bei mehreren internationalen Wettbewerben (ARD, Brüssel, Prag, Bari, etc.) wurden auch die Kulturförderungspreise der Münchner Konzertgesellschaft und des Landes Kärnten sowie der Würdigungspreis des Österreichischen Wissenschaftsministeriums und der Kulturpreis seiner Heimatstadt Villach verliehen. Seit 1983 gibt Michael Martin Kofler weltweit Solokonzerte, Recitals und Kammermusikabende und wirkt bei DVD-, CD-, Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen mit. Er ist ein gern gesehener Gast-Solist bei namhaften Orchestern wie z.B. Academy of St. Martin in the Fields, Australian Chamber Orchestra, Budapest Strings, Zagreb Soloists, Wiener und Münchner Kammerorchester, Amsterdam Sinfonietta u. a.. Außerdem hat er mit Dirigenten wie James Levine, Sir Neville Marriner, Fabio Luisi, Herbert Blomstedt, Frans Brüggen, Ton Koopmann, Jonathan Nott, Hans Graf und Lorin Maazel gearbeitet. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. die Pianisten Paul Badura-Skoda, Irwin Gage und Ikuyo Nakamichi, die Gitarristen Konrad Ragossnig, Martin M. Krüger, die Blockflötistin Dorothee Oberlinger, die Harfenisten Han-An Liu, Sarah O'Brian, Xavier de Maistre und Regine Kofler, der Klarinettist Martin Spangenberg, die Streicher Benjamin Schmid, Clemens und Veronika Hagen sowie das Mandelring- und das Mozart-Quartett Salzburg. Michael Martin Kofler betreut seit 1989 als Professor eine Konzertfachklasse an der Universität "Mozarteum" Salzburg und wird als Jurymitglied zu bedeutenden Wettbewerben, u. a. nach Cremona, Prag, Krakau und zum ARD-Wettbewerb München, sowie als Dozent zu Meisterklassen in Europa, nach Korea, Japan und Amerika eingeladen.

T

imo Handschuh (Künstlerischer Leiter & Chefdirigent) wurde 1975 in Lahr im Schwarzwald geboren und gründete bereits als 17-jähriger in seiner Heimatstadt ein eigenes Orchester. Von 1996 bis 2001 absolvierte er zunächst ein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Stuttgart (A-Examen), anschließend ein Kapellmeisterstudium, das er 2004 an der Musikhochschule Freiburg mit Auszeichnung abschloss. Seine prägenden Lehrer waren Prof. Ludger Lohmann (Orgel) und Prof. Scott Sandmeier (Dirigieren). Noch während des Studiums wurde Timo Handschuh 2002 als Assistent des Chordirektors und Solorepetitor an die Staatsoper Stuttgart engagiert. Ab 2007 wirkte er als musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Manfred Honeck und leitete in den darauffolgenden Jahren als Kapellmeister und Gastdirigent mehr als hundert Vorstellungen an der Staatsoper, u.a. Madama Butterfly, Idomeneo, Così fan tutte, Il Trovatore, Le Nozze di Figaro, Die Fledermaus, Aida, Der fliegende Holländer und Der Freischütz. 2011 wurde er als Generalmusikdirektor an das Theater Ulm berufen. Neben der Opernarbeit hat Timo Handschuh nie seine Konzertaktivitäten vernachlässigt, sondern sich parallel dazu ein weit gespanntes Repertoire in den Bereichen Sinfonik und Kammerorchester erarbeitet, das von der Barockmusik in historisch informierter Aufführungspraxis über die Meisterwerke der Klassik und Romantik bis zur Moderne reicht. So dirigierte er das Staatsorchester Stuttgart und das Philharmonische Orchester Ulm in Abonnement-, Kinder-, Jugend- und Sonderkonzerten und auf Gastspielen. Darüber hinaus stand er am Pult des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim, des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn, des Stuttgarter Kammerorchesters und renommierter Sinfonieorchester. Er selbst sagt dazu: "Die Arbeit in beiden Bereichen erweitert den Horizont ungemein: Oper und Konzert, Sänger und Instrumentalsolisten - beides gibt immer wieder neue Impulse und befruchtet sich gegenseitig." Ein besonderes Anliegen ist ihm der direkte Kontakt zum Konzertpublikum: Werkeinführungen, Konzertgespräche und Moderationen begleiteten von Anfang an seine künstlerischen Aktivitäten. Zum Beginn der Konzertsaison 2013/14 wurde Timo Handschuh in der Nachfolge von Sebastian Tewinkel zum Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim berufen, um zukünftig Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles zu prägen und weiterzuentwickeln.

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

Carl Philipp Stamitz (1745-1801):
Sinfonie in Es-Dur
1. I: Allegro con spirito
2. II: Andante moderato
3. III: Presto

Johann Joachim Quantz (1697-1773):
Konzert Nr. 161 für Flöte, Streicher & Basso Continuo in G-Dur, QV 5:174
4. I: Allegro
5. II: Arioso, Mesto
6. III: Allegro vivace

Giovanni Battista Sammartini (1701-1775):
Sinfonie in C-Dur, J-C 7
7. I: Allegro
8. II: Andante piano
9. III: Presto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Konzert Nr. 1 für Flöte & Orchester in G-Dur, KV 313
10. I: Allegro maestoso
11. II: Adagio ma non troppo
12. III: Rondo: Tempo di Menuetto

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Sinfonie Nr. 21 in A-Dur, KV 134
13. I: Allegro
14. II: Andante
15. III: Menuetto
16. IV: Allegro


Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn vom 18. Juli 2014 in Zusammenarbeit mit Sebastian Eberhardt (Künstlerische Leitung).

Tonmeister: Andreas Otto Grimminger.
Mastering: Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.
Photography: Josef-Stefan Kindler.
Artwork & Coverdesign: Josef-Stefan Kindler.

Review

Eine gekonnte Umsetzung - Homogen, Wohlausbalanciert & Beweglich

Das südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist eines der wenigen seiner Art, bei dem die Musiker nicht nur für Projekte zusammenkommen, sondern konstant und festangestellt zusammenspielen. Auf dieser CD hat dieser - in der Kernbesetzung nur aus 14 Musikern bestehende - Klangkörper den Mitschnitt eines Konzerts mit Sinfonien von Stamitz, Sammartini und Mozart sowie einem Flötenkonzert des Letzteren und einem von Quantz veröffentlicht. Und damit Repertoire gewählt, das dem hier freilich etwas größer besetzten Kammerorchester gut ansteht: Die Musik wirkt frisch und duftig mit gutem rhythmischen Impuls aus dem Bass. Im präzisen rhythmischen Zusammenspiel, der mühelos wirkenden Agogik, auch in den von Dirigent Timo Handschuh offenbar klar und schnörkellos gegebenen Übergängen erkennt man die Zeichen eines kontinuierlich zusammenspielenden Ensembles.
Obwohl das Ensemble über eine große dynamische Bandbreite verfügt, bleibt der Gesamteindruck immer recht schlank und durchsichtig, was vor allem an der Phrasierung liegt: Diese ist für einen auf modernen Instrumenten musizierenden Klangkörper außergewöhnlich klar und deutlich und wird von den Musikern stringent verfolgt, sodass man sich hier vielfach tatsächlich über eine gekonnte Umsetzung spätbarocker oder frühklassischer Rhetorik freuen kann. Darüber hinaus agieren die einzelnen Stimmgruppen in sich gut homogen, im Gesamtklang wohlausbalanciert und beweglich, obgleich stets warm und bruchlos. Schön zu hören auch der relativ sparsame Einsatz von Vibrato in den Streichern, der gleichfalls zum schlanken Bild beiträgt...
Flötist Michael Martin Kofler agiert ebenfalls schlank, eher knapp phrasiert und beweglich. Dank dieser kurzen Phrasierung gelingen ihm auch virtuose Passagen schlierenfrei, die auf einer modernen Flöte sonst leicht zu dick und undurchsichtig geraten können, und dadurch harmoniert er ausgezeichnet mit dem Orchester... Auch er erfreut mit rhetorisch wohlunterlegter Expressivität, schönen Spannungslinien und differenzierter Herangehensweise an die Musik.

Andrea Braun in DAS ORCHESTER, 12/2015 - www.dasorchester.de

Eine gekonnte Umsetzung - Homogen, Wohlausbalanciert & Beweglich

ReviewDas südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist eines der wenigen seiner Art, bei dem die Musiker nicht nur für Projekte zusammenkommen, sondern konstant und festangestellt zusammenspielen. Auf dieser CD hat dieser - in der Kernbesetzung nur aus 14 Musikern bestehende - Klangkörper den Mitschnitt eines Konzerts mit Sinfonien von Stamitz, Sammartini und Mozart sowie einem Flötenkonzert des Letzteren und einem von Quantz veröffentlicht. Und damit Repertoire gewählt, das dem hier freilich etwas größer besetzten Kammerorchester gut ansteht: Die Musik wirkt frisch und duftig mit gutem rhythmischen Impuls aus dem Bass. Im präzisen rhythmischen Zusammenspiel, der mühelos wirkenden Agogik, auch in den von Dirigent Timo Handschuh offenbar klar und schnörkellos gegebenen Übergängen erkennt man die Zeichen eines kontinuierlich zusammenspielenden Ensembles.
Obwohl das Ensemble über eine große dynamische Bandbreite verfügt, bleibt der Gesamteindruck immer recht schlank und durchsichtig, was vor allem an der Phrasierung liegt: Diese ist für einen auf modernen Instrumenten musizierenden Klangkörper außergewöhnlich klar und deutlich und wird von den Musikern stringent verfolgt, sodass man sich hier vielfach tatsächlich über eine gekonnte Umsetzung spätbarocker oder frühklassischer Rhetorik freuen kann. Darüber hinaus agieren die einzelnen Stimmgruppen in sich gut homogen, im Gesamtklang wohlausbalanciert und beweglich, obgleich stets warm und bruchlos. Schön zu hören auch der relativ sparsame Einsatz von Vibrato in den Streichern, der gleichfalls zum schlanken Bild beiträgt...
Flötist Michael Martin Kofler agiert ebenfalls schlank, eher knapp phrasiert und beweglich. Dank dieser kurzen Phrasierung gelingen ihm auch virtuose Passagen schlierenfrei, die auf einer modernen Flöte sonst leicht zu dick und undurchsichtig geraten können, und dadurch harmoniert er ausgezeichnet mit dem Orchester... Auch er erfreut mit rhetorisch wohlunterlegter Expressivität, schönen Spannungslinien und differenzierter Herangehensweise an die Musik.
Andrea Braun in DAS ORCHESTER, 12/2015 - www.dasorchester.de

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