K&K Impressionen · Von Gott ~ Zu Gott
Von Gott ~ Zu Gott
Art Movie von Josef-Stefan Kindler
nach und mit A-Cappella-Chorwerken,
gesungen vom Maulbronner Kammerchor
unter der Leitung von Jürgen Budday.
7 Kapitel · Spielzeit: ca. 32 Minuten
Baskisches Volkslied / S. Baring Gould (1834-1924)
1. Gabriel's Message
für achtstimmigen Chor und Sopran-Solo
Arr.: Jim Clements, Solistin: Caroline Albert
Giovanni Gabrieli (1557-1612)
2. Jubilate Deo
Motette für sechsstimmigen Chor
Charles Wood (1866-1926)
3. Hail, Gladdening Light
Motette für zwei vierstimmige Chöre
Ludvig Norman (1831-1885)
4. Bön (Gebet) aus '7 Lieder', Op. 15
Motette für achtstimmigen gemischten Chor
Lucas de Pearsall (1795-1856)
5. Agnus Dei (Orig.: 'Lay a Garland')
für achtstimmigen Chor, Textfassung: Florian Maierl
Morten Lauridsen
6. Ave Maria
für sechs- bis zehnstimmigen Chor
Ola Gjeilo
7. Unicornis captivatur
Motette für achtstimmigen gemischten Chor
Josef-Stefan Kindler ~ Photography, Art, Regie, Film & Musikproduktion
Andreas Otto Grimminger ~ Tonmeister & Musikproduktion
"Von Gott - zu Gott · Verheißungen und Gebete"
Die Kompositionen und Texte, die unter diesem Thema erklingen, behandeln die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Gott wendet sich an die Menschen durch Propheten und Verheißungen, er segnet; die Menschen rufen in ihren Gebeten bittend, klagend, dankend und lobend zu Gott. Dies wird ganz besonders in den Psalmgesängen des Alten Testaments deutlich. Gleich in der ersten Komposition "Jubilate Deo" werden beide Aspekte zusammengefasst: Dem Lobpreis Gottes durch den Menschen steht die Bitte um den Segen gegenüber ("benedicat vobis"). In den drei virtuosen sechsstimmigen Motetten des Bach-Schülers Homilius wird durch Psalmworte ("Die Elenden sollen essen", Ps.22, V.7) Gott gepriesen, desgleichen bei "Christus kömmt her aus den Vätern" (Römer 9, V.5), und somit der Aspekt des Gebetes zu Gott in den Vordergrund gerückt. In der Motette "Wir wissen, dass wir aus dem Tode in das Leben kommen sind" (1. Joh. 3, V.14) wird ebenfalls der unmittelbare Bezug von Gott zu Mensch thematisiert: Gott der Ursprung des Lebens. In dem folgenden Werk des irischen Romantikers Wood werden die Sonne und das Licht der Dreieinigkeit als göttliches Symbol und Quell des Lebens, das Gott den Menschen zugedacht hat, verherrlicht. Derselbe Gedanke liegt der Komposition des Zeitgenossen Matsushita "O lux beata trinitas" zugrunde. Aus leisen Anfängen baut der japanische Komponist ein rhythmisch betontes, hoch virtuoses Klanggebäude auf. Das kurze "Gebet" ("Bön") - mit der Bitte um Liebe - des "schwedischen Mendelssohn" Ludvig Norman erzielt mit einfachen, aber meisterhaft arrangierten Klängen ein Höchstmaß an Emotionalität. Ein jenseitiger Gedanke, verbunden mit dem Wunsch nach Frieden, wird in der doppelchörigen Motette "Erdenhast muss weichen" (original "Jordens oro viker") aufgenommen und in innigen und sehr espressiven Harmonien ausgebreitet. Norman gelingt es, eine ergreifende Atmosphäre der Ruhe zwischen Erde und Himmel zu schaffen. Daran schließt sich sowohl inhaltlich als auch musikalisch nahtlos das "Agnus Dei" des englischen Romantikers Lucas de Pearsall an, der aber vorwiegend in Deutschland lebte. Er schrieb sehr klangschöne, komplexe und sensible Chormusik. Diese Komposition ist eine Kontrafaktur des ursprünglich weltlichen "Lay a Garland". Mit den drei doppelchörigen Motetten der Fest- und Gedenksprüche op. 109 von Johannes Brahms, die zu den großartigsten a cappella-Werken des Meisters und der Romantik gehören, weitet sich der Kreis der Verheißungen und Gebete. Die Nr. 1 ("Unsere Väter hofften auf dich") basiert auf dem 22. Psalm "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen" und endet mit der Zusage aus Ps. 29 "Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden". Der Text der dritten Motette ("Wo ist ein so herrlich Volk") stammt aus der Abschiedsrede Moses an sein Volk, bevor es das gelobte Land betreten darf, ihm jedoch bleibt dieser Schritt verwehrt. Es ist sein Vermächtnis und zugleich die Aufforderung an sein Volk, die Wohltaten Gottes in Dankbarkeit in ihren Herzen zu bewahren. Die folgende Botschaft des Erzengels Gabriel an Maria ("Gabriel's Message"), deren Lobpreis Gottes ("Magnificat") und das "Ave Maria" des amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen, das zugleich eine Segnung durch den Engel und eine Anrufung Marias durch die Menschen darstellt, gehören inhaltlich zusammen, gleichwohl sind es zwei voneinander völlig unabhängige Kompositionen. Eine Sonderstellung nimmt "Unicornis captivatur" des norwegischen Komponisten Ola Gjeilo ein. Die Person und das Leben Christi werden allegorisch durch Wesen der Tierwelt und der Natur versinnbildlicht. Dabei gilt das Einhorn als das edelste aller Fabeltiere und steht als Symbol für das Gute. Diese Motette mit ihrer extremen Bildhaftigkeit und Symbolik findet eine Art transzendenter Entsprechung in den himmlischen Visionen und Bildern des neuen Jerusalem (John Whitbourn "He carried me") aus der Offenbarung des Johannes. In zarten Pastellfarben und schwebenden Klängen zeichnet Whitbourn die visionären Verheißungen des Göttlichen an die Menschen. Nystedts Komposition des 86. Psalmes stellt eine sehr intensive Klage und Bitte dar, die schließlich in Lobpreis mündet. Eine Komposition mit stark kontrastierenden Abschnitten und intensiver Ausleuchtung des Textes. Sie endet in geradezu hymnischer Klangfülle und Pracht.
Jürgen Budday
D
er Maulbronner Kammerchor wurde 1983 von seinem Leiter Jürgen Budday anlässlich einer Einladung für eine USA-Tournee gegründet. Das vornehmliche Interesse des Maulbronner Kammerchores ist der Interpretation von a cappella-Literatur gewidmet, wobei der Schwerpunkt auf der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts liegt. Parallel dazu führt der Chor im Rahmen der Maulbronner Klosterkonzerte seit 1997 jährlich ein Oratorium von Georg Friedrich Händel in historischer Aufführungspraxis auf. Alle Produktionen wurden auf CD aufgenommen. Damit nimmt der Maulbronner Kammerchor discographisch in Bezug auf Händel-Oratorien eine führende Stellung ein. Im bundesdeutschen Raum erhielt der Chor u.a. Einladungen zu der Kammermusikreihe der Dresdner Philharmonie, zu den Kreuzgangkonzerten im Kloster Walkenried, zu den 1. Internationalen Festtagen Geistlicher Musik in Rottenburg, zum Europäischen Musikfest Passau, zum Europäischen Musikfest Stuttgart, zum Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäb. Gmünd, zum Internationalen Chorleiterforum Limburg oder zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 2010. Zahlreiche Reisen führten das Ensemble in mehrere europäische Länder, in die USA und viermal nach Südamerika (Argentinien, Uruguay, Brasilien). Eine besondere Ehre erfuhr der Chor durch die Einladung zur Zimriya in Israel als offizieller Vertreter der Bundesrepublik Deutschland (1992). 2001 und 2007 folgte der Chor Einladungen zu Namibia-Südafrika-Tourneen. 2008 eröffnete der Chor das "Gaude-Mater"-Festival in Tschenstochau/Polen mit Bachs h-Moll-Messe. Der Maulbronner Kammerchor wurde 1998 Sieger beim 5. Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg in der Kategorie "Erwachsenenchöre". Im November 1998 gewann der Chor den Wettbewerb in Prag im Rahmen der 12. Internationalen Chortage und wurde als bester Chor des Festivals ("Laureat des Prager Festivals") ausgezeichnet. 2009 errang das Ensemble beim Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf den 2. Preis ("international herausragend"). Beim Internationalen Chorwettbewerb auf Malta wurde der Chor als zweifacher Kategoriesieger und bester Chor des Wettbewerbs ausgezeichnet. Dem Chor wurden in den vergangenen Jahren mehrere Uraufführungen anvertraut. Vom Maulbronner Kammerchor liegen mehrere Rundfunkproduktionen (SDR, MDR, BR, Polnischer Rundfunk) sowie 20 CD-Publikationen vor, darunter die Händel-Oratorien "Jephtha", "Joshua", "Israel in Egypt", "Samson", "Saul", "Judas Maccabäus", "Salomon", "Belshazzar" und "Messiah" sowie die Mozart-Fassung des "Messias".
Sopran:
Caroline Albert, Katrin Andraschko, Teresa Frick, Susanne Fuierer, Ute Gerteis, Hannah Glocker, Barbara Heieck, Ilka Hüftle, Monika Martin, Veronika Miehlich, Cordula Modrack, Birgit Petkau, Karin Unold-Fischer, Irene Vorreiter, Annette Weippert, Charlotte Zech
Alt:
Beata Fechau, Roswitha Fydrich-Steiner, Jana Gölz, Kathrin Gölz, Heilswint Hausmann, Corinna Klose, Anne-Katrin Mücke, Renate Secker, Angelika Stössel, Stefanie Trompler, Anja von Vacano, Bettina van der Ham, Almut Wien
Tenor:
Johannes Budday, Sebastian Fuierer, Andreas Gerteis, Johannes Heieck, Hartmut Meier, Thomas Meyer, Felix Schultz, Jonathan Wahl
Bass:
Jo Dohse, Bernhard Fräulin, Hans Gölz-Eisinger, Matthias Heieck, Hansjörg Lechler, Eberhard Maier, Peter Nagel, Frieder Weckermann, Daniel Weissert
Leitung:
Jürgen Budday
J
ürgen Budday ist Gründer und künstlerischer Leiter des Maulbronner Kammerchores. Von 1979 bis 2012 war Jürgen Budday am Evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn tätig. 1979 übernahm er damit gleichzeitig die künstlerische Leitung der Maulbronner Klosterkonzerte sowie der Kantorei Maulbronn. 1992 folgte die Ernennung zum Studiendirektor und 1995 zum Kirchenmusikdirektor. 1998 wurde Jürgen Budday für seine musikpädagogische Arbeit das "Bundesverdienstkreuz am Bande" und der Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen verliehen. Neben weiteren Auszeichnungen, wie dem Dirigentenpreis bei den Internationalen Chortagen in Prag, ist er seit 2002 Vorsitzender des Beirats Chor beim Deutschen Musikrat, womit ihm die Gesamtleitung und der Jury-Vorsitz des Deutschen Chorwettbewerbs übertragen wurde. Die Evang. Landeskirche Württemberg verlieh Jürgen Budday 2008 ihre höchste Auszeichnung, die Johannes-Brenz-Medaille in Silber. 2011 folgte die Verleihung des Ehrentitels "Professor" für sein künstlerisches und pädagogisches Wirken. Im Mai 2013 wurde Prof. Jürgen Budday vom Verband Deutscher KonzertChöre e.V. der Georg-Friedrich-Händel-Ring, eine der höchsten Auszeichnungen des Chorwesens, verliehen. Damit folgt Budday Helmuth Rilling nach, der den Ring von 2009 bis 2013 inne hatte. Internationale Beachtung und höchstes Kritikerlob fanden die bisher auf CD dokumentierten Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel. Seine Diskographie umfasst neben Messen und zahlreichen Chorwerken bis dato 11 Händel-Oratorien unter der Mitwirkung von Solisten wie Emma Kirkby, Miriam Allan, Michael Chance, Nancy Argenta, Mark Le Brocq, Charles Humphries, Stephen Varcoe u.v.a.m.
"Außer Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat wohl kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor." (Dr. Karl Georg Berg, Händelgesellschaft zu Halle 2008)
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