Gregorianische Gesänge · Veri Solis Radius

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EUR 22,00
CD
Ensemble Vox Nostra
Veri Solis Radius

Musikalische Netzwerke im mittelalterlichen Europa

Gregorianische Gesänge aus dem 12. & 13. Jahrhundert,
gesungen vom Ensemble Vox Nostra:
Amy Green · Susanne Wilsdorf · Ellen Hünigen
Werner Blau · Burkard Wehner (Künstlerische Leitung)

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche
der ehemaligen Zisterzienserabtei Eußerthal

HD-Aufnahme · DDD · ca. 60 Minuten

Hörproben

Art Movie(s)

Werk(e) & Aufführung

V

ERI SOLIS RADIUS · Musikalische Netzwerke im mittelalterlichen Europa
Gesänge aus Musikhandschriften waren im Mittelalter ein gefragtes Gut und wurden auf vielfältige Weise durch ganz Europa verbreitet. Sei es mündlich übermittelt, durch kundige Schreiber abgeschrieben oder als Geschenk überreicht. Die Wege des Austausches von musikalischem Repertoire kann man durch ganz Europa verfolgen und in verschiedenen Musikhandschriften lassen sich zahlreiche Konkordanzen nachweisen.Oft hatte die Veränderung des Repertoires eines Klosters oder einer Kathedrale mit dem Bestreben zu tun, an den musikalischen Neuerungen der Zeit teilzuhaben oder vorgeschriebene neue Reformen umzusetzen. Durch diese neue Musik wiederum wurden auch verstärkt Gläubige und Pilger angezogen. Viele Klöster und kulturelle Zentren im mittelalterlichen Europa profitierten von dem steigenden Strom der Pilger wie die berühmte Kathedrale Santiago de Compostela in Spanien und St. Andrews in Schottland.
Bereits an der Kathedrale Notre-Dame in Paris entwickelte sich um 1200 ein ganz neues Repertoire mehrstimmiger liturgischer Gesänge, das bald viele Bewunderer aus ganz Europa anzog. So berichtet ein als Anonymus IV bekannter englischer Gelehrter von den erstaunlichen musikalischen Neuerungen der Magister Leoninus und Perotinus und schildert plastisch ihre immense Anziehungskraft für viele Menschen im damaligen Europa.
In der Folge überliefern mehrere Handschriften große Teile dieses Repertoires gleichermaßen. Eine davon wurde weit entfernt im schottischen St. Andrews verwendet und vermutlich in Teilen auch dort geschrieben. Sie enthält neben vielen konkordanten Stücken im 13. Faszikel auch eine Reihe singulärer Tropen (spezielle textliche und melodische Erweiterungen), die nicht den Weg in die jüngeren von Notre-Dame beeinflussten Handschriften auf dem Kontinent fanden. Von diesen Unica sind in diesem Programm dreistimmige Tropen zu hören.
Ein anderes weit verbreitetes Überlieferungsgeflecht bilden Tropen zum Kyrie eleison der Messfeiern, von denen sowohl die Grundmelodie mit ihrem speziellen Text als auch mehrstimmige Bearbeitungen in Europa kursierten. Diese finden wir in sowohl in St. Andrews, St. Martial de Limoges, Santiago de Compostela und Notre-Dame de Paris. Auch die im 11. und 12. Jahrhundert in Aquitanien neu entwickelten ein- und zweistimmigen Versus-Kompositionen sind in verschiedenen französischen und süddeutschen Handschriften überliefert. Das für dieses Konzert namensgebende „Veri solis radius“ ist dafür ein berühmtes Beispiel. Das vorliegende Programm zeigt die mannigfaltigen Beziehungen von europäischen Kulturzentren untereinander, vor allem den regen Austausch von Gesängen - auch über große Distanzen hinweg - und den Wandel, den die Gesänge dabei erfuhren.

Burkard Wehner / Ellen Hünigen

D

as Kloster Eußerthal ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Eußerthal bei Annweiler am Trifels. Vom Kloster ist nur der vordere Teil der ehemaligen Klosterkirche erhalten, und dient heute als Pfarrkirche. Das Kloster wurde 1148 durch Ritter Stephan von Mörlheim gegründet und von Kloster Villers-Bettnach in Lothringen aus mit Zisterziensermönchen besiedelt (Filiation von Morimond). Aufgabe des Klosters war zunächst vor allem die Urbarmachung des Tales. 1186 wurde das Kloster durch Friedrich I. Barbarossa unter Reichsschutz gestellt und erhielt in der Folge reiche Schenkungen. Unter anderem gehörten ihm zahlreiche Weinlagen in der Südpfalz. Die Mönche wirkten auf Burg Trifels als Burgkaplan und bewachten die Reichskleinodien während deren Aufbewahrungszeit auf der Burg im 12. und 13. Jahrhundert. Danach nahm die Bedeutung des Klosters stark ab. Um das Kloster herum entwickelte sich rasch eine Siedlung. Im 15. Jahrhundert wurde das Kloster mehrmals geplündert. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster geplündert und in Brand gesteckt, es wurde 1552 durch Abt Martin II. wieder aufgebaut. 1561 ließ Kurfürst Friedrich III. das Kloster infolge der Reformation aufheben. Das Dorf gehörte nun zur Kurpfalz. 1591 erhielt Eußerthal eine eigene Pfarrei. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden mehrere Versuche unternommen, das Kloster wieder aufleben zu lassen, sie scheiterten jedoch. Zu Kloster Eußerthal gehörte ein Priorat in Mörlheim. Die Kirche wurde vermutlich um 1220 begonnen und 1262 geweiht. Der Grundriss der Kirche ist noch romanisch, die Kreuzgewölbe zeigen aber schon einen frühgotischen Stil. Entsprechend der Gewohnheit der Zisterzienser hat die Kirche keine Türme, sondern nur einen Dachreiter auf der Vierung, und verzichtet im Innenraum auf eine farbige Ausgestaltung. Der Bau besteht aus rotem Sandstein, der in der Umgebung gebrochen wurde. Es handelt sich um eine dreischiffige kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Querschiff. Die Gewölbe von Langhaus und Chor werden durch offene Strebebögen gehalten. Eine Ähnlichkeit mit der früher datierten Abteikirche Otterberg, die aber wesentlich größer ist, ist unverkennbar. Heute stehen von der Klosterkirche nur der Chor, das Querschiff und das erste Joch des Langhauses. Die Klostergebäude und der Kreuzgang sind verschwunden. Übrig geblieben sind noch die Maßwerk-Rosette in der Chorwand und eine gut erhaltene Reliefplastik aus Sandstein, die einen Drachen zeigt. Die Deutung dieser Figur an einem Türbogen ist ungewiss. Im 18. Jahrhundert wurden die Überreste der Kirche als Pfarrkirche eingerichtet. Dazu wurden die oberen Fensteröffnungen eingezogen und nach Abbruch der Ruinen des Langhauses eine neue einfache Westfassade eingezogen. Das Gebäude hat dadurch heute den Charakter eines Zentralbaus. Die Akustik ist ideal für kirchenmusikalische Veranstaltungen. Die Sommerkonzerte in der Klosterkirche sind überregional bekannt. 1961 fanden umfangreiche Restaurierungen an der Bausubstanz statt, die den romanischen Charakter des Gebäudes wieder zur Geltung brachten. Die Orgel im südlichen Querschiff besitzt auf 2 Manualen und Pedal 23 Register und wurde von dem Hasslocher Orgelbaumeister Hugo Wehr in den siebziger Jahren erbaut.

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie · 6. Mai 2015

Künstler

D

as Vokalensemble Vox Nostra wurde 1999 in Berlin von Burkard Wehner gegründet und interpretiert ein- und mehrstimmige Musik des Mittelalters und der Renaissance aus Handschriften des 9. bis 16. Jahrhunderts. Gregorianische Choralgesänge sind ebenso Teil des Repertoires wie frühe mehrstimmige Kompositionen des 12. und 13. Jahrhunderts aus Aquitanien und Notre-Dame de Paris, italienische Lauden sowie die klangvollen polyphonen Kompositionen der Renaissance.
Aus Kompositionen der frühen europäischen Kulturzentren wie Klöstern, Kathedralen und Höfen gestaltet Vox Nostra sinnvoll zusammengestellte Konzertprogramme, die den Zuhörer in die archaischen Klangwelten des Mittelalters entführt. Im Gegensatz zu den heutigen wohltemperierten Hörgewohnheiten zeichnen sich die Gesänge vor 1600 durch ihre besondere Klangästhetik reiner Intervalle aus, die auf dem alten pythagoräischen Tonsystem der Griechen beruht.
Das Singen aus den Originalhandschriften mit Neumen- und Modalnotationen gehört zur musikwissenschaftlich fundierten Arbeitsweise des Ensembles. Der menschliche Atem ist das Zeitmass für die textbasierten Gregorianischen Choräle der Benediktiner und die je eignenen Gesänge der Franziskaner, Dominikaner und (vor allem) der Zisterzienser, deren Zauber sich durch die reiche Verzierungskunst der Neumen und die unendlich scheinenden Melodiebögen entfaltet. Um den komplexen Zusammenklängen dieser Musik in Räumen mit guter Akustik entsprechende Wirkung zu verleihen, wird vom Ensemble ein obertonreicher Vokalklang bevorzugt.
Auftrittsorte des Ensembles sind Kathedralen, Dome und Kirchen, die historisch und akustisch mit den Gesängen korrelieren. Darüberhinaus experimentiert das Ensemble mit den klanglichen Möglichkeiten von Galerie-, Kongress-, Museums- und Industrieräumen. Vox Nostra setzt auch Kompositionen aus dem Bereich der Neuen Musik klanglich um, bei denen Vokalfarben und Mikrointervalle Verwendung finden.
Eine weitere Besonderheit von Vox Nostra ist die ortsspezifische Positionierung und die Bewegung der Solistinnen und Solisten im Raum. Auf diese Weise wird die Musik optisch und akustisch - im Gegensatz zur Aufführungspraxis des 19. und 20. Jahrhunderts - neu erfahrbar gemacht, wobei auch auf traditionelle liturgische Rituale zurückgegriffen wird.
In jüngster Zeit hat sich das Ensemble auch der Neuen Musik zugewandt und sie, z. T. mit Uraufführungen, in Konzerte und Aufnahmen einfließen lassen. Komponisten sind u. a. Friedrich Schenker, Ralf Hoyer, Gwyn Pritchard, Carlo Inderhees, Alvin Lucier, Mayako Kubo, Thomas Gerwin und Martin Daske.

A

my Green: Geboren in Alamo, Kalifornien, U.S.A. 2001 Diplom für Gesang im Fach Alte Musik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Privatstudien Mittelalterliche Harfe mit Judy Kadar und Arabische Musik mit Farhan Sabbagh. Solo- und Ensemblesängerin mit Green/Sudmann (Zeitgenössische Kunstlieder), Elysium (Vokalensemble mit CD-Einspielungen bei DECCA). Kusskuss (Musik des Frühbarock), Teatro de Liezenbourg (Barockopernproduktion mit der Hauptrolle der Procride in der modernen Fassung der Oper "Cefalo e Procride" von Giovanni Bononcini). Zusammenarbeit mit Sarband, Ensemble Penalosa, Ordo Virtutum, Alta Musica, Friedrich Lichtenstein.

E

llen Hünigen: 1985 bis 1989: Kompositions- und Klavierstudium an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin. 1989 bis 1991: Meisterschülerstudium bei Friedrich Goldmann an der Akademie der Künste zu Berlin. Seit 1990: Lehrauftrag für Tonsatz/Gehörbildung an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" und am C.Ph.E.-Bach-Gymnasium. Aufführungen ihrer Kompositionen durch Ensembles und Orchester in Deutschland, der Schweiz, Italien und den USA. Mitglied des Ensembles "Musikalischer Religionsdialog", das jüdische, christliche, christlich-orthodoxe, byzantinische und muslimische Musiktradition zur Aufführung bringt. Seit 2008: Mitglied des Graduiertenkollegs 1458 "Schriftbildlichkeit" an der Freien Universität Berlin, Dissertation zur Notation in Aquitanischen Musikhandschriften des 12. Jahrhunderts.

S

usanne Wilsdorf: Studium der Musikwissenschaft, Berlin. Stipendiatin in Basel bei Wulf Arlt. Studium Gesang Akademie für Alte Musik/Hochschule Bremen bei Harry van der Kamp. Sängerin in verschiedenen Ensembles: Collegium Vocale Gent, Las Huelgas Ensemble, Vocalconsort Berlin. Musica Fiata Köln, LauttenCompagney Berlin u.a. Zusammenarbeit u.a. mit Philipp Herreweghe, René Jacobs, Marcus Creed, Attilio Cremonesi. Konzertreisen nach Frankreich, Israel, Luxembourg, USA, Syrien, Schweden. Mitwirkung bei verschiedenen Produktionen mit Sasha Waltz & Guests.

W

erner Blau: Studienrat für Musik und Geographie in Berlin. Schulmusik- und Diplomstudium Klavier bei Thea Boué-Noack (Mainz). Private Gesangsstudien u.a. bei Bettina Spreitz-Rundfeldt, Ralph Eschrig, Evelyn Tubb und Stephen Varcoe (Dartington Summerschool). Solo- und Ensemble-Bass mit Schwerpunkt Alte Musik. Liedbegleiter für das Repertoire des 19. und 20. Jahrhunderts.

B

urkard Wehner - Gründer und musikalischer Leiter von Vox Nostra: Spezialstudium "Vokalmusik des Mittelalters und der Renaissance" und Studium der Musikwissenschaft am Brabant Konservatorium in Tilburg, Holland. Internationale Meisterkurse u.a. bei Andrea von Ramm, Jill Feldman, Marcel Pérès und Pedro Memelsdorff. Solistische Tätigkeit als Sänger auf zahlreichen internationalen Festivals in Polen, Holland, Österreich, Frankreich und Deutschland. Umfangreiche wissenschaftliche Tätigkeiten im Bereich mittelalterlicher Quellenforschung. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für die Grosse Landesausstellung in Konstanz 2014: "Das Konstanzer Konzil - Weltereignis des Mittelalters".

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

Werke, Sätze & Titelliste

1. Vexilla regis prodeunt
Prozessionshymnus
Italien, Biblioteca comunale Augusta, Perugia, Ms 2793, 13. Jahrhundert

2. Deus in adiutorium intende laborantium
Versus
Aquitanien, heute Bibl. Nat. Paris, lat. 1139, frühes 12. Jahrhundert

3. Cunctipotens genitor Deus
Kyrie-Tropus
Aquitanien, heute Bibl. Nat. Paris, lat. 1139, frühes 12. Jahrhundert
Spanien, Biblioteca de la Catedral Santiago de Compostella, Codex Calixtinus um 1170

4. Rex virginum amator
Kyrie-Tropus
Schottland, St. Andrews, heute HAB Wolfenbüttel, Helmst. 628 (W1), 13. Jahrhundert

5. Veri solis radius
Versus
Aquitanien, heute Bibl. Nat. Paris, lat. 3719, frühes 12. Jahrhundert

6. Stirps Iesse, Vers Virgo Dei genitrix
Responsorium
England, Worcester, Cathedral Chapter Library, F. 160, 13. Jahrhundert
Frankreich, heute Florenz Biblioteca Laurenziana, Pluteo 29.1, 13. Jahrhundert

7. Patris ingeniti filius
Versus zum Benedicamus Domino
Aquitanien, heute British Library London, add. 36881, Mitte 12. Jahrhundert
Süddeutschland, heute British Library London, add. 27630, 2. Hälfte 14. Jahrhundert

8. In exitu Israel de Aegypto
Psalmrezitation im tonus peregrinus auf Psalm 113
England, Alphonso Psalter, British Library London, Additional 24686, 13. Jahrhundert

9. Laudes Deo
Sanctus-Tropus
Schottland, St. Andrews, heute HAB Wolfenbüttel, Helmst. 628 (W1), 13. Jahrhundert

10. Ad superni regis decus / Noster cetus
Benedicamus Domino-Tropus
Spanien, Biblioteca de la Catedral, Santiago de Compostella, Codex Calixtinus um 1170
Aquitanien, heute Bibl. Nat. Paris, lat. 1139, frühes 12. Jahrhundert

11. Lux lucis
Agnus Dei-Tropus
Schottland, St. Andrews, heute HAB Wolfenbüttel, Helmst. 628 (W1), 13. Jahrhundert

12. Stirps Jesse
Benedicamus Domino-Tropus
Aquitanien, heute Bibl. Nat. Paris, lat. 1139, frühes 12. Jahrhundert

13. Deus in adiutorium intende laborantium
Motette
Frankreich, heute UB Bamberg, lit. 115, spätes 13. Jahrhundert

Konzertdatum: 8. September 2013.
Ein Konzert des "Kultursommer Rheinland-Pfalz" und der katholischen Kirchengemeinde "St. Bernhard" Eußerthal, aufgenommen, dokumentiert & publiziert von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler.

Tonmeister:
Andreas Otto Grimminger

Mastering:
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler

Photography:
Josef-Stefan Kindler

Artwork & Coverdesign:
Josef-Stefan Kindler

Review

Die Aura der Eußerthaler Klosterkirche für das heimische Wohnzimmmer

Geburt abendländischer Musik - KuK-Verlagsanstalt dokumentiert Musikereignisse

Zu den beliebten Präsenten zum Christfest gehören Medien aller Art, immer noch oder - wie neue Studien zeigen - wieder die Musik-CD. Die in Landau-Mörzheim ansässige KuK-Verlagsanstalt wartet hier bereits seit Jahren mit einem besonders exquisiten Angebot auf. Neue Silberlinge dokumentieren dabei herausragende Konzerte.Weithin Beachtung fand das Landauer Unternehmen mit der verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn, bei der Glanzpunkte der Programme der Klosterkonzerte im Weltkulturerbe mitgeschnitten werden. Vor allem der Händel-Zyklus des Maulbronner Kammerchores unter Jürgen Budday hat hier Zeichen gesetzt.

Nun haben Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger erstmals ein Konzert in einer anderen mittelalterlichen Zisterzienserkirche aufgenommen, nämlich in Eußerthal. Im September 2013 gab während des Kultursommers Rheinland-Pfalz das Ensemble Vox Nostra ein Konzert mit gregorianschen Gesängen. Diese Musik des Mitttelalters passt natürlich ganz ideal an diesen Ort. Und sie wird hier in eindrucksvoller und überaus kenntnisreicher Weise vorgetragen.

"Veri solis Radius" heißt das Programm, das ein- und mehrstimmige Gesänge aus Handschriften aus ganz Europa bringt. Damit werden die musikalischen Netzwerke im Mittelalter aber auch eigenständige Traditionen etwa in Schottland, Spanien, Aquitanien oder Süddeutschland offenkundig. Die Aufnahme ist dank Andreas Otto Grimminger klanglich wieder ganz famos und bringt die Aura der Eußerthaler Klosterkirche ins heimische Wohnzimmer. Und zu welcher Jahreszeit passen die Zeugnisse von der Geburt der abendländischen Musik besser als zu Weihnachten.

Dr. Karl Georg Berg in Die Rheinpfalz, 05.12.2015

Aura der Eußerthaler Klosterkirche für das heimische Wohnzimmmer

ReviewGeburt abendländischer Musik
KuK-Verlagsanstalt dokumentiert Musikereignisse

Zu den beliebten Präsenten zum Christfest gehören Medien aller Art, immer noch oder - wie neue Studien zeigen - wieder die Musik-CD. Die in Landau-Mörzheim ansässige KuK-Verlagsanstalt wartet hier bereits seit Jahren mit einem besonders exquisiten Angebot auf. Neue Silberlinge dokumentieren dabei herausragende Konzerte.Weithin Beachtung fand das Landauer Unternehmen mit der verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn, bei der Glanzpunkte der Programme der Klosterkonzerte im Weltkulturerbe mitgeschnitten werden. Vor allem der Händel-Zyklus des Maulbronner Kammerchores unter Jürgen Budday hat hier Zeichen gesetzt.

Nun haben Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger erstmals ein Konzert in einer anderen mittelalterlichen Zisterzienserkirche aufgenommen, nämlich in Eußerthal. Im September 2013 gab während des Kultursommers Rheinland-Pfalz das Ensemble Vox Nostra ein Konzert mit gregorianschen Gesängen. Diese Musik des Mitttelalters passt natürlich ganz ideal an diesen Ort. Und sie wird hier in eindrucksvoller und überaus kenntnisreicher Weise vorgetragen.

"Veri solis Radius" heißt das Programm, das ein- und mehrstimmige Gesänge aus Handschriften aus ganz Europa bringt. Damit werden die musikalischen Netzwerke im Mittelalter aber auch eigenständige Traditionen etwa in Schottland, Spanien, Aquitanien oder Süddeutschland offenkundig. Die Aufnahme ist dank Andreas Otto Grimminger klanglich wieder ganz famos und bringt die Aura der Eußerthaler Klosterkirche ins heimische Wohnzimmer. Und zu welcher Jahreszeit passen die Zeugnisse von der Geburt der abendländischen Musik besser als zu Weihnachten.

Dr. Karl Georg Berg in Die Rheinpfalz
05.12.2015

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