J. S. Bach · Johannes-Passion

Bach: Johannes-Passion - Frontcover
Bach: Johannes-Passion - Backcover
EUR 33,00
2 CD
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Johannes-Passion

BWV 245

Gesamtaufnahme der Urfassung von 1724
in historischer Aufführungspraxis

Daniel Johannsen (Tenor, Evangelist) · Tobias Berndt (Bass, Christusworte)
Sophie Klußmann (Sopran) · David Allsopp (Altus, Countertenor)
Benjamin Hulett (Tenor) · Josef Wagner (Bass)
Ensemble il capriccio · Maulbronner Kammerchor
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn

HD-Aufnahme · DDD · ca. 113 Minuten

Hörproben

Werk(e) & Aufführung

D

ie vorliegende Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus von Oratorien und Messen, die Jürgen Budday im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufführte. Die Reihe verbindet Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche des Weltkulturerbes Kloster Maulbronn. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschließlich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in den zu Lebzeiten der Komponisten üblichen Tonhöhen gestimmt sind (in dieser Aufführung a' = 415 Hz).

Johann Sebastian Bach

D

ie Passio Secundum Johannem (Passionsmusik nach dem Evangelisten Johannes) ist die früheste der derzeit bekannten Passionsmusiken Bachs, von denen heute nur die Johannes-Passion und die Matthäus-Passion in weitgehend authentischer Form erhalten sind. Es existiert zwar noch eine Markus-Passion, von dieser ist jedoch nur das Libretto überliefert. Die Uraufführung der Johannes-Passion in ihrer ersten Fassung, wie sie hier erklingt, fand am Karfreitag, dem 7. April 1724, während der Karfreitags-Vesper in der Leipziger Nikolaikirche statt, kurz nach Bachs 39. Geburtstag. In den darauffolgenden Jahren änderte Bach das Werk für weitere Aufführungen immer wieder ab, sodass seine letzte Fassung
wohl auf das Jahr 1749 datiert.
Als zentrale Textgrundlage wählte Bach den Passionsbericht des Johannes-Evangeliums in der Luther'schen Bibel-Übersetzung. Dieser wurde ergänzt durch kleinere Passagen des Matthäus-Evangeliums und freie, betrachtende Zwischentexte, deren Herkunft weitgehend ungeklärt ist. Umrahmt wird das Geschehen durch Choräle, deren Texte größtenteils aus bekannten evangelischen Kirchenliedern des 16. und 17. Jahrhunderts stammen. Das Werk ist in zwei Teile gegliedert. Teil eins behandelt den Verrat an Jesu, seine Gefangennahme und die Verleugnung durch Petrus. Der zweite Teil erzählt von den Verhören, der Verurteilung, dem Tod am Kreuze und seinem Begräbnis.
Nach Bachs Tod im Jahre 1750 verschwand sein Gesamtwerk nach und nach aus der Öffentlichkeit und geriet fast in Vergessenheit. So auch seine Passionsmusiken. Der Direktor der Berliner Sing-Akademie, Carl Friedrich Zelter, und der 20-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy waren es schließlich, die am 11. März 1829 nach über 100 Jahren die Matthäus-Passion erstmals wieder zur Aufführung brachten und damit eine breite Bewegung der Rückbesinnung auf das Bach'sche Werk einläuten. So existiert u. a. eine Bearbeitung der Johannes-Passion von Robert Schumann aus dem Jahre 1851, der das Werk als "um vieles kühner, gewaltiger, poetischer als die nach Matthäus" bezeichnete, als "wie durchaus genial, und von welcher Kunst".
Heute gilt die Johannes-Passion als eines der zentralen Werke europäischer Musikgeschichte.

Künstler

Daniel Johannsen ~ Tenor (Evangelist)

Der österreichische Tenor, geboren 1978 in Wien, gehört zu den gefragtesten Evangelisten seiner Generation. Nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte er Gesang bei Margit Klaushofer und Robert Holl in Wien; er war Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau, Nicolai Gedda sowie Christa Ludwig und ist Preisträger des Bach-, Schumann-, Mozart- und des Wigmore-Hall-Wettbewerbs. Seit seinem Début 1998 führen ihn Auftritte als Konzert-, Lied- und Opernsänger mit Werken aller Epochen in die großen Musikzentren Europas, Nordamerikas und Japans. Er ist zu Gast bei zahlreichen bedeutenden Festivals (Salzburger Festspiele, Prager Frühling) und musiziert unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt und Bertrand de Billy z. B. mit den Wiener Philharmonikern oder dem Gewandhausorchester Leipzig. Auf der Bühne ist der lyrische Tenor, den Engagements etwa an das Münchner Gärtnerplatztheater, die Oper Leipzig oder die Volksoper Wien führten, mit Mozart-Partien, mit Werken des Barock, des 20. Jahrhunderts und der Moderne, aber auch in einigen Operettenrollen zu erleben. Im Liedbereich arbeitet der Sänger u. a. mit Helmut Deutsch und Burkhard Kehring zusammen. Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh- sowie preisgekrönte CD-Aufnahmen dokumentieren seine künstlerische Arbeit. In der Saison 2015/16 ist Daniel Johannsen wiederholt zu Gast bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und bei der Israel Camerata Jerusalem. Passionskonzerte führen ihn in die Philharmonien von München und Berlin sowie ins Wiener Konzerthaus. Graham Johnson lud den Sänger zu seinem Projekt 'Schubert: The Complete Songs' in die Londoner Wigmore Hall ein.

Tobias Berndt ~ Bass (Christusworte)

Der gebürtige Berliner Tobias Berndt begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und studierte bei Hermann Christian Polster in Leipzig und bei Rudolf Piernay in Mannheim. Er lernte außerdem bei Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff. Er wurde mehrfach mit Stipendien und Preisen internationaler Wettbewerbe ausgezeichnet. Als etablierter Konzertsänger arbeitete er in jüngster Zeit mit zahlreichen namhaften Dirigenten zusammen und sang Konzerte in den größten europäischen Konzerthäusern und bei renommierten Festivals (z.B. Prager Frühling, Leipziger Bachfest, Oregon Bachfestival, Rheingau Musik Festival, Beijing International Music Festival). Tourneen führten ihn in die USA, nach Südafrika, Südamerika, Russland, China und Japan. 2014 gastierte er u.a. mit dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe beim Edinburgh International Festival, unter der Leitung von Helmuth Rilling mit der Matthäuspassion in Moskau, mit Frieder Bernius bei den Schwetzinger SWR Festspielen und unter Theodor Currentzis mit Purcells 'Dido und Aeneas' in Paris, Lissabon, Berlin und Athen. Neben zahlreichen Opernengagements - u.a. war er beim Wagner-Zyklus in den Meistersingern unter Marek Janowski verpflichtet - ist Tobias Berndt nach diversen Wettbewerbserfolgen ebenso ein gefragter Liedinterpret. So gab er Liederabende bei den Festspielen in Bergen/Norwegen, im Festspielhaus Baden-Baden, im Wiener Musikverein und beim Lucerne Festival. Nach zahlreichen Auftritten in Europa, Japan, Südafrika und Russland war er 2013 gemeinsam mit Thomas Quasthoff als Rezitator in der schönen Magelone von Johannes Brahms beim Heidelberger Frühling zu hören. Eine umfangreiche Discografie dokumentiert seine vielseitige künstlerische Tätigkeit.

Artist Image

Sophie Klußmann ~ Sopran

Sophie Klußmann gehört zu einer der gefragten deutschen Konzertsängerinnen. Ob Mozarts Konzertarien, die sie weltweit mit Martin Haselböck und der Wiener Akademie sang oder die Musik des 20. Jahrhunderts, welche sie mit ihren Kammermusikpartnern wie dem Berliner Scharoun Ensemble, dem Pianisten Oliver Triendl u.v.a. aufführt und einspielt - ihre dunkle, warme und dennoch hohe Sopranstimme verschmelzt mit den verschiedenen Musikstilen. Sie singt die großen Werke von Johann Sebastian Bach bis Gustav Mahler mit Dirigenten wie Marek Janowski, Ingo Metzmacher, Helmuth Rilling und Karl-Heinz Steffens an Orten wie der Philharmonie Berlin, dem Wiener Musikverein, der Tonhalle Zürich, dem Muziekgebouw Amsterdam, dem Théâtre du Chatelet, dem New York City Center, der Concert Hall of National Grand Theatre in Peking. Sie sang die wichtigen Fachpartien während eines zweijährigen Festengagements an der Oper Halle, coverte Anna Netrebkos 'Donna Anna' bei den Osterfestspielen Baden-Baden und gab 2016 ihr Rollendebüt als Micaela (Carmen) in Wuhan (China). Sophie Klußmann, die bei Thomas Quasthoff und Margreet Honig studierte, arbeitete mit führenden Originalklangspezialisten wie Marcus Creed, Václav Luks oder Attilio Cremonesi. Die Komponisten Christian Jost und Frank Schwemmer schrieben eigens Partien für sie, die an der Komischen Oper Berlin, dem Radialsystem Berlin sowie der Oper Halle aufgeführt wurden. 2015 erschien ihr Debütalbum bei Capriccio Wien mit Werken des Zemlinsky Schülers Karl Weigl. Im Dezember 2016 wird Sophie Klußmann unter der Leitung von Marek Janowski die Partie der Gretel in Humperdincks Oper 'Hänsel und Gretel' singen, deren konzertante Version in der Berliner Philharmonie eine CD-Produktion hervorbringen wird.

David Allsopp ~ Countertenor (Altus)

David Allsopp durchlief die typische englische Sängerausbildung. Er begann als Chorknabe in Rochester und war 'Choral Scholar' des King's College Cambridge und später 'Lay Clerk' des berühmten Chors. Nach Abschluß seines Studiums wechselte er an die Westminster Kathedrale in London, ehe er den Sprung in die Selbständigkeit wagte. Sein Repertoire umfasst die großen Bachpartien und Händels Oratorien. Und so singt er diese regelmäßig mit Orchestern wie dem Bournemouth Symphony Orchestra oder dem Nord Nederlands Orkest, mit dem er vor Ostern regelmäßig ausgedehnte Tourneen mit Bachs Passionen unternimmt. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit Gruppen wie Tenebrae, Polyphony, dem Gabrieli Consort oder Ex Cathedra. Durch seinen Werdegang ist ihm aber die Musik des Mittelalters und der Renaissance ebenso vertraut wie die Musik moderner Komponisten. So war er zum Beispiel im Juli 2010 mit Arvo Pärts 'Passio' zum ersten Mal Solist bei den Londoner Proms der BBC. 2011 sang er Brittens 'Abraham und Isaac' und übernahm im gleichen Jahr die Rolle des 'Schwan' in Orffs Carmina Burana. Wichtige Konzerte waren 'Messiah' in der Frauenkirche in Dresden und das Eröffnungskonzert der Londoner Händelfestspiele mit Händels 'Belshazzar'. Eine erste Zusammenarbeit mit Wayne Marshall ergab sich in Straßburg mit Bernsteins 'Chichester Psalms'. Aufnahmen von David Allsopp sind bei EMI Classics, Deutsche Grammophon, und Hyperion erschienen. In Maulbronn war David Allsopp u.a. bei den Aufführungen der Händel-Oratorien 'Israel in Egypt', 'Joshua' und 'Jephtha' zu hören, die in der Edition Kloster Maulbronn der K&K Verlagsanstalt auf Tonträger erschienen sind.

Benjamin Hulett ~ Tenor

Benjamin Hulett war Chor-Stipendiat am New College, Oxford und studierte im Opernfach an der Guildhall School of Music in London. Wärend seiner Zeit als Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper sang der Tenor Rollen wie Oronte in Händels 'Alcina', Tamino in 'Die Zauberflöte', Ferrando in 'Così fan tutte', Jaquino in 'Fidelio' und Neuling in 'Billy Budd'. Als Tamino und Narraboth ('Salome') kehrte er als Gast nach Hamburg zurück. Er sang Arbace in 'Idomeneo' von Mozart mit dem Ensemble Europa Galant unter Fabio Biondi, gastierte als Oronte an der Bayerischen Staatsoper München, gab sein Rollendebüt als Peter Quint in Brittens 'The Turn of the Screw' an der Opera North und wirkte in der Uraufführung eines Werks von Johannes Kalitzke am Theater an der Wien mit. In 'Elektra' gab er sein Salzburg-Debüt, in Nikolaus Lehnhoffs 'Salome'-Inszenierung bei den Pfingstfestspielen 2011 gastierte er im Festspielhaus Baden-Baden. In Konzerten war er unter der Leitung von Sir Andrew Davis, Sir John Eliot Gardiner und von Sir Roger Norrington Gast der BBC Proms, sang Schumanns 'Das Paradies und die Peri' unter Sir Roger Norrington beim Edinburgh Festival, war unter Philippe Herreweghe Solist in Beethovens 'Missa Solemnis' und gastierte im Concertgebouw Amsterdam in Hasses 'Piramo et Thisbe', Ades 'The Tempest', und u.a. mit Beethovens neunter Sinfonie und Bachs Matthäus-Passion.

Josef Wagner ~ Bass

Die musikalische Ausbildung des in Niederösterreich geborenen Bassbaritons Josef Wagner begann in einem Knabenchor. Anschließend studierte er Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Kurt Equiluz und Robert Holl. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er in Meisterklassen von Paul Esswood, Walter Berry und Christa Ludwig. Sein gegenwärtiger Lehrer ist Prof. KS Wicus Slabbert. Nach seinem Bühnendébut mit Don Alfonso ('Così fan tutte') und Dulcamara ('Elisir d'amore') wurde er 2002 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. Daneben gastierte er am Salzburger Landestheater, beim Festival 'Mozart in Reinsberg', am Stadttheater Bern, an der Genfer Oper, an der Opera Ireland und am Hyogo Performing Arts Center in Japan. Im Sommer 2006 gab Josef Wagner sein Début bei den Salzburger Festspielen. Weitere Auftritte führten ihn als Herkules in Anton Schweitzers 'Alceste' mit dem Concerto Köln nach Weimar, an die Israeli Opera, an die Opéra de Nantes, mit dem Het Gelders Orkest nach Holland, an die Genfer Oper, mit dem Bayerischen Rundfunkorchester nach Tel Aviv, an die Opéra de Dijon sowie an die Vlaamse Oper. Großen Erfolg feierte er als Jochanaan an der Seite von Nina Stemme in Stockholm sowie als Papageno beim Festival d'Aix-en-Provence. Josef Wagner ist auch ein gefragter Konzertsänger, dessen Repertoire vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken reicht. So ist er unter den Dirigenten Ton Koopman, Dennis Russel Davies und Nikolaus Harnoncourt u. a. im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus und bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen aufgetreten. Er tritt auch als Liedersänger in Erscheinung, wobei 'Die Winterreise' und 'Die schöne Müllerin' zu seinen gern und oft interpretierten Werken zählen.

Maulbronner Kammerchor

Der Chor wurde 1983 von seinem Leiter Jürgen Budday anlässlich einer Einladung für eine USA-Tournee gegründet. Das vornehmliche Interesse des Maulbronner Kammerchores ist der Interpretation von a cappella-Literatur gewidmet, wobei der Schwerpunkt auf der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts liegt. Parallel dazu führt der Chor im Rahmen der Maulbronner Klosterkonzerte seit 1997 jährlich ein Oratorium von Georg Friedrich Händel in historischer Aufführungspraxis auf. Alle Produktionen wurden auf CD aufgenommen. Damit nimmt der Maulbronner Kammerchor discographisch in Bezug auf Händel-Oratorien eine führende Stellung ein. Im bundesdeutschen Raum erhielt der Chor u.a. Einladungen zu der Kammermusikreihe der Dresdner Philharmonie, zu den Kreuzgangkonzerten im Kloster Walkenried, zu den 1. Internationalen Festtagen Geistlicher Musik in Rottenburg, zum Europäischen Musikfest Passau, zum Europäischen Musikfest Stuttgart, zum Festival Europäische Kirchenmusik in Schwäb. Gmünd, zum Internationalen Chorleiterforum Limburg oder zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 2010. Zahlreiche Reisen führten das Ensemble in mehrere europäische Länder, in die USA und viermal nach Südamerika (Argentinien, Uruguay, Brasilien). Eine besondere Ehre erfuhr der Chor durch die Einladung zur Zimriya in Israel als offizieller Vertreter der Bundesrepublik Deutschland (1992). 2001 und 2007 folgte der Chor Einladungen zu Namibia-Südafrika-Tourneen. 2008 eröffnete der Chor das "Gaude-Mater"-Festival in Tschenstochau/Polen mit Bachs h-Moll-Messe. Der Maulbronner Kammerchor wurde 1998 Sieger beim 5. Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg in der Kategorie "Erwachsenenchöre". Im November 1998 gewann der Chor den Wettbewerb in Prag im Rahmen der 12. Internationalen Chortage und wurde als bester Chor des Festivals ("Laureat des Prager Festivals") ausgezeichnet. 2009 errang das Ensemble beim Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf den 2. Preis ("international herausragend"). Beim Internationalen Chorwettbewerb auf Malta wurde der Chor als zweifacher Kategoriesieger und bester Chor des Wettbewerbs ausgezeichnet. Dem Chor wurden in den vergangenen Jahren mehrere Uraufführungen anvertraut. Vom Maulbronner Kammerchor liegen mehrere Rundfunkproduktionen (SDR, MDR, BR, Polnischer Rundfunk) sowie 20 CD-Publikationen vor, darunter die Händel-Oratorien "Jephtha", "Joshua", "Israel in Egypt", "Samson", "Saul", "Judas Maccabäus", "Salomon", "Belshazzar" und "Messiah" sowie die Mozart-Fassung des "Messias".

Sopran: Caroline Albert, Kathrin Brumm, Claudia Fischer, Stefani Fischer, Teresa Frick, Hannah Glocker, Dorothea Gölz-Most, Ulrike Haaga-Bauer, Ilka Hüftle, Anna Kuppe, Susanne Laenger, Monika Martin, Veronika Miehlich, Birgit Petkau, Nicole Schuffert, Sabine Stöffler, Karin Unhold, Irene Vorreiter, Annette Weippert, Charlotte Zech
Alt: Katharina Bihlmaier, Rebekka Eberhardt, Erika Budday, Beata Fechau, Roswitha Fydrich-Steiner, Christiane Gölz, Jana Gölz, Kathrin Gölz, Wiltrud Gonzalez, Heilswint Hausmann, Corinna Klose, Marianne Kodweiß, Marianne Krämer, Margret Sanwald, Angelika Stössel, Bettina van der Ham, Anja von Vacano, Mirjam Wien
Tenor: Hartmut Meier, Tobias Bastian, Sebastian Fuierer, Maximilian Gerhardt, Andreas Gerteis, Paul Max, Konrad Mohl, Bernd Reichenecker, Felix Schulz, Jonathan Wahl
Bass: Simon Albrecht, Karl Bihlmaier, Jo Dohse, Bernhard Fräulin, Leonid Grau, Matthias Heieck, Hansjörg Lechler, Rolf Most, Peter Nagel, David Paulig, Frieder Weckermann, Daniel Weissert

Ensemble Il Capriccio ~ Barockorchester

Das Ensemble Il Capriccio hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1999 personell, stilistisch und musikalisch zu einem ganz individuellen Klangkörper hin entwickelt. Seine Mitglieder, die sich aus dem mitteleuropäischen Raum zu gemeinsamen Arbeitsphasen zusammenfinden, sind herausragende Musiker internationaler Ensembles und Berufsorchester oder lehren an Musikhochschulen. Alle Musiker von il capriccio haben sich seit ihrem Studium intensiv mit historischer Aufführungspraxis beschäftigt. Die Verwendung von Originalinstrumenten stellt dabei nur die Klangbasis dar für eine überaus sprechende und lebendige Art, wie il capriccio auf der Bühne miteinander kommuniziert. il capriccio konzertiert in variabler Besetzung von Barockorchestergröße bis zum klassischen Streichquartett, welches aus den Stimmführern des Ensembles besteht. Die Violinsoli übernimmt der künstlerische Leiter Friedemann Wezel. Zusätzlich arbeitet il capriccio kontinuierlich mit bedeutenden Künstlern wie Sergio Azzolini (Fagott) oder Markus Brönnimann (Flöte) zusammen. Ein weiteres und besonderes Engagement leistet il capriccio im pädagogischen Bereich der Nachwuchsförderung, denn im Jahr 2004 gründete das Ensemble eine eigene "il capriccio Streicherakademie".
Violine I: Friedemann Wezel (Konzertmeister), Semadar Schidlowsky, Nico Norz, Annette Schäfer, Judith Freise · Violine II: Dietlind Mayer, Christine Trinks, Katka Stursova, Zsuzsanna Hodaz · Bratsche: Hiltrud Hampe, David Dieterle, Benjamin Herre · Cello: Juris Teichmanis, Judith Wagner · Kontrabass: Christian Undiz · Gambe: Adina Scheyhing · Flöte: Stefanie Kessler, Christian Prader · Oboe: Ale Piquet, Magdalena Karosak · Fagott: Frank Forst · Cembalo & Orgel: Evelyn Laib · Theorbe: Toshinori Ozaki

Jürgen Budday ~ Künstlerische Leitung

KMD Prof. Jürgen Budday ist Gründer und künstlerischer Leiter des Maulbronner Kammerchores. Von 1979 bis 2012 war Jürgen Budday am Evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn tätig. 1979 übernahm er damit gleichzeitig die künstlerische Leitung der Maulbronner Klosterkonzerte sowie der Kantorei Maulbronn. 1992 folgte die Ernennung zum Studiendirektor und 1995 zum Kirchenmusikdirektor. 1998 wurde Jürgen Budday für seine musikpädagogische Arbeit das "Bundesverdienstkreuz am Bande" und der Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen verliehen. Neben weiteren Auszeichnungen, wie dem Dirigentenpreis bei den Internationalen Chortagen in Prag, ist er seit 2002 Vorsitzender des Beirats Chor beim Deutschen Musikrat, womit ihm die Gesamtleitung und der Jury-Vorsitz des Deutschen Chorwettbewerbs übertragen wurde. Die Evang. Landeskirche Württemberg verlieh Jürgen Budday 2008 ihre höchste Auszeichnung, die Johannes-Brenz-Medaille in Silber. 2011 folgte die Verleihung des Ehrentitels "Professor" für sein künstlerisches und pädagogisches Wirken. Im Mai 2013 wurde Prof. Jürgen Budday vom Verband Deutscher KonzertChöre e.V. der Georg-Friedrich-Händel-Ring, eine der höchsten Auszeichnungen des Chorwesens, verliehen. Damit folgt Budday Helmuth Rilling nach, der den Ring von 2009 bis 2013 inne hatte. Internationale Beachtung und höchstes Kritikerlob fanden die bisher auf CD dokumentierten Aufführungen der Oratorien von Georg Friedrich Händel. Seine Diskographie umfasst neben Messen und zahlreichen Chorwerken bis dato 11 Händel-Oratorien unter der Mitwirkung von Solisten wie Emma Kirkby, Miriam Allan, Michael Chance, Nancy Argenta, Mark Le Brocq, Charles Humphries, Stephen Varcoe u.v.a.m.
"Außer Robert King und Peter Neumann mit seinem Kölner Kammerchor hat wohl kein Dirigent und hat kein Chor so konsequent und so viele Händel-Oratorien aufgenommen wie Jürgen Budday mit seinem Maulbronner Kammerchor." (Dr. Karl Georg Berg, Händelgesellschaft zu Halle 2008)

Reihe & Edition

A

uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.

Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt

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Review

Erstklassige spätbarocke Musik

Die KuK-Verlagsanstalt stellt zum Abschied von Kammerchor-Leiter Jürgen Budday zwei neue Maulbronn-Einspielungen vor

Die Landauer KuK-Verlagsanstalt dokumentiert in ihrer verdienstvollen Edition Kloster Maulbronn seit Ende der 1990er-Jahre besondere musikalische Ereignisse bei den renommierten Klosterkonzerten im Weltkulturerbe. Zum Abschied von Jürgen Budday, der den Chor gegründet und groß gemacht hat und der seit Jahrzehnten selbst am Pult des Kammerchors steht, liegen zwei neue Einspielungen vor. Budday dirgiert am 18. und 19. Juni 2016 in der Maulbronner Klosterkirche Johann Sebastian Bachs Messe in h-Moll mit dem Maulbronner Kammerchor, der Hannoverschen Hofkapelle sowie den Solisten Heidi E. Meier, Sopran, Ursula Eittinger, Alt, Colin Balzer, Tenor, und Albrecht Pöhl, Bass.

Von der h-Moll-Messe liegt schon seit einigen jahren ein vorzüglicher Mitschnitt aus Maulbronn bei der K&K Verlagsanstalt vor. Nun ist passend zu Jürgen Buddays Abschied eine Aufnahme der Bach'schen Johannespassion erschienen, die im vergangenen September aufgezeichnet wurde (KuK 124, ISBN 978-3-942801-24-9). Hier singt natürlich der Maulbronner Kammerchor und es spielt auf alten Instrumenten das Ensemble Il Capriccio.

Budday zeigt sich auch bei diesem großen Vokalwerk Bachs wie bei der h-Moll-Messe und bei dem vielbeachteten und diskografisch höchst bedeutsamen Zyklus mit Oratorien Händels als erstklassiger Interpret der spätbarocken Musik. Es ist stilistisch kompetent und untadelig, gibt der Musik viel Sprachkraft und rhetorische Intensität. Zugleich aber motiviert er seine Musiker zu einem flüssigen, wendigen und lebendigen Singen und Spielen. Es ist eine Deutung der "kleinen" Passion Bachs von dramatischem Gestus, aber auch sehr feiner Ausarbeitung der Partitur.

Der Maulbronner Kammerchor singt warm und locker im Ton, sehr homogen, akzentreich in den Volks-Chören und sicher in den polyphonen Passagen. Exzellent sind die Solisten, angeführt von Daniel Johannsen als prägnantem Evangelisten und Tobias Berndt als würdigem Christus. In den Arien gefallen Sophie Klußmann, der Altus David Allsopp, der Tenor Benjamin Hullett und der Bass Josef Wagner.

Wieder eine Freude ist die vorzügliche Aufnahmetechnik und Klangregie, die viel von der Atmosphäre der Konzerte in der Klosterkirche vermittelt.

Die verlegerische Leistung von Josef-Stefan Kindler und Andreas Otto Grimminger von der Landauer KuK-Verlagsanstalt ist mit ihrer Edition Kloster Maulbronn kaum hoch genug zu würdigen. Erst recht jetzt nach Buddays Abschied wird der Wert der Edition als Fundus "historischer Dokumente" weiter wachsen. Nicht zuletzt haben die Einspielungen des vielfach preisgekrönten Maulbronner Kammerchors Zeichen gesetzt... (Jrg)

DIE RHEINPFALZ - rheinpfalz.de

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Der Maulbronner Kammerchor singt warm und locker im Ton, sehr homogen, akzentreich in den Volks-Chören und sicher in den polyphonen Passagen. Exzellent sind die Solisten, angeführt von Daniel Johannsen als prägnantem Evangelisten und Tobias Berndt als würdigem Christus. In den Arien gefallen Sophie Klußmann, der Altus David Allsopp, der Tenor Benjamin Hullett und der Bass Josef Wagner.
Wieder eine Freude ist die vorzügliche Aufnahmetechnik und Klangregie, die viel von der Atmosphäre der Konzerte in der Klosterkirche vermittelt.
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