The Art of Pan · Konzert für Panflöte & Orgel
Konzert für Panflöte & Orgel
Ulrich Herkenhoff (Panflöte) & Matthias Keller (Orgel)
spielen Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach,
Wolfgang Amadeus Mozart, César Franck u.a.
Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
HD-Aufnahme · DDD · ca. 65 Minuten
Georg Philipp Telemann: Sonate a-Moll
"Der Getreue Musikmeister", aus dem die Sonate a-Moll, im Original für Oboe und Generalbass, stammt, ist das erste, seit 1728 periodisch erscheinende Musikwerk Telemanns. Alle vierzehn Tage erschien eine "Lection" in Gestalt eines vierseitigen Blattes, wobei sowohl Vokal- als auch Instrumentalmusik in mannigfacher Besetzung geboten wurde. Die viersätzige a-Moll-Sonate entspricht mit der Satzfolge langsam-schnell-langsam-schnell dem Schema der italienischen Kirchensonate, die vor allem von Arcangelo Corelli häufig angewendet wurde.
Joh Seb.Bach: Siciliano
Die Sonate Es-Dur für Traversflöte und obligates Cembalo, aus der das "Siciliano" stammt, entstand um 1731. Bei diesem Werk, das früher J.S. Bach zugeschrieben wurde, handelt es sich nach neuesten Untersuchungen, u.a. von Alfred Dürr, um ein Jugendwerk von Carl Philipp Emanuel Bach, das dieser unter der Mithilfe seines Vaters komponiert hat. Das Siciliano mit seinem innig-schwärmerischen Charakter zeigt deutliche Merkmale des empfindsamen Stiles, für den die Bach Söhne die wichtigsten Vertreter sind.
Wolfgang. Amadeus Mozart: Andante, KV 315
Mozarts Andante C-Dur für Flöte und Orchester galt lange Zeit als Ersatz für den langsamen Satz des G-Dur-Konzertes (KV 313). Hier handelt es sich aber um eine Legende, die auf eine Spekulation des großen Mozart-Forschers Alfred Einstein zurückgeht. Nach neuesten Untersuchungen (u.a. des Flötisten Konrad Hünteler) ist dieses Andante der langsame Satz eines Flötenkonzertes, das Mozart begann, aber in der Eile nicht fertig stellte. Es ist schlicht und relativ kurz gehalten und hat dennoch einen ganz eigenen Charme und Zauber.
César Franck: Prélude, Fugue et Variation, op. 18
César Franck hat wahrscheinlich die bedeutendsten Orgelwerke der späten Romantik geschaffen ; das war nicht nur Veranlagung, sondern auch berufsbedingt, da er als hauptamtlicher Organist in der Pariser Kirche Sainte-Clotilde fungierte. Prélude, Fugue et Variation ist ein Frühwerk, komponiert im Jahr 1862. In diesem stehen Bachs Choralsatz und Beethovens Variation noch nebeneinander, das lyrische, fast etwas melancholische Charakterstück jedoch klar im Vordergrund, so dass sich dieses zauberhafte Kleinod französischer Orgelromantik besonders für eine Transkription für die Besetzung Panflöte/Orgel eignet.
Giovanni Battista Barbirolli: Concerto F-Dur über ein Thema von A. Corelli
G.B. Barbirolli war der Sohn und Enkel von italienischen Musikern, die sich in London niederließen. Bereits 1916 wurde er Cellist im Queen's Hall Orchestra und somit das jüngste Mitglied dieses Orchesters. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er zum Orchesterspiel nach London zurück und trat auch als Solist mit dem Bournemouth Municipal Orchestra auf. 1924 gründete er die Musik-Gesellschaft und ein eigenes Kammerorchester. Von 1923 bis 1933 war er Gastdirigent am Convent Garden in London, wo er vor allem Opern des 19. Jahrhunderts dirigierte. Bei seinen Kompositionen lehnte er sich an die späten Romantiker an. Für zeitgenössische Musik hatte er wenig Interesse; seine Vorliebe galt Edward Elgar, Anton Bruckner und Gustav Mahler. Zu seinen Orchesterbearbeitungen - Zeugnisse seiner Auseinandersetzung mit barocker Musik - zählt das Concerto F-Dur über ein Thema von Corelli, das er für sein eigenes Kammerorchester schrieb.
Ennio Morricone: "Chockey's Song"
Morricone studierte am Konservatorium S. Cecilia in Rom und gehörte der Improvisationsgruppe "Nuova Consonanza" an. Neben einigen Kammermusik- und Orchesterwerken schrieb er die Musik zu über vierhundert Filmen wie z.B. "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968) und "Es war einmal in Amerika" (1984), aus welchem "Cockey's Song" stammt.
Ulrich Herkenhoff: Suita Macedonia - Improvisationen über Themen im rumänischen Stil
Herkenhoffs "Suita Macedonia" befindet sich exakt an jenem Punkt, an dem sich rund 30 Jahre vorher auch Marcel Cellier befand, als er erstmals die Orgel in den Dienst rumänischer Folklore nahm und damit die Kombination Panflöte/Orgel schuf - eine Kombination, mit der der Rumäne Gheorghe Zamfir mit der Panflöte weltweite Berühmtheit erlangte. So ist Herkenhoffs "Suita Macedonia" eine konsequente Weiterentwicklung dieser Idee und ein Bemühen um Originalliteratur für diese Kombination von Panflöte und Orgel; um Werke also, die dem angestammten folkloristischen Fundus und dem Adaptionsverfahren eine dritte Variante hinzufügen, wie sie für die Etablierung der Panflöte als Konzertinstrument unerlässlich ist. Herkenhoffs "Improvisationen über Themen im rumänischen Stil" fußen auf seiner intensiven Auseinandersetzung mit der rumänischen Folklore. Diese Folklore war es auch, die Herkenhoffs ersten Zugang zum Instrument Panflöte ermöglichte - ohne Noten und stattdessen auf dem Hörweg, so wie es bis heute Tradition ist: tradierte Melodien stehen im Mittelpunkt, Form und harmonische Ausgestaltung durch die Orgel entstehen weitgehend spontan.
Ulrich Kiefner
U
lrich Herkenhoff wurde 1966 in Osnabrück geboren und erhielt mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. Als Vierzehnjähriger lernte er die Panflöte in einem Konzert des Rumänen Gheorghe Zamfir kennen. Nach diesem Erlebnis folgten eingehende Studien zu diesem Instrument, die ihm letztlich den Ruf des "besten nichtrumänischen Panflötenvirtuosen" einbrachten. Nach einem Querflötenstudium am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium mit anschließender Fortbildungsklasse auf der Panflöte bei Prof. Jochen Gärtner, avancierte Ulrich Herkenhoff rasch zum international gefragten Solisten. Besondere Förderung auf dem Gebiet der rumänischen Folklore erhielt er durch den Schweizer Musikethnologen und Verleger Marcel Cellier, den Entdecker Gheorghe Zamfirs. Gemeinsam mit Cellier (Orgel) nahm er 1990 seine erste CD mit rumänischen Improvisationen auf. Als Interpret "klassischer" Werke veranlaßte Ulrich Herkenhoff bereits mehrere zeitgenössische Komponisten zu Originalkompositionen für die Panflöte.
T
he Art of Pan steht für sein ambitioniertes Projekt, die Panflöte als ernstzunehmendes Konzertinstrument zu etablieren. 1992 wurde er mit dem Münchner "Förderpreis des Gasteig Kulturkreises" (Vorsitz: Hans-Werner Henze) ausgezeichnet. 1996 erhielt er den "Bayerischen Staatsförderpreis für junge Künstler", und im Jahr 2000 verlieh ihm die Deutsche Phonoakademie für seine CD "Symphonic Cinema" den begehrten Echo Klassik-Preis als Instrumentalist des Jahres. Mittlerweile ist Herkenhoff auch auf filmmusikalischem Gebiet ein gefragter Solist. So wirkte er u.a. an der Oscar-prämierten Musik zu "Der Herr der Ringe" mit. Seine jüngste Filmmusik-Einspielung fand Anfang Oktober 2004 in Budapest für die Verfilmung von Imre Kertsz' "Roman eines Schicksallosen" mit der Musik von Ennio Morricone statt. Auch auf pädagogischem Gebiet ist Ulrich Herkenhoff tätig und widmet sich als Verleger der Veröffentlichung von Panflöten-Literatur. Sämtliche von ihm gespielten Instrumente stammen aus eigener Fertigung.
E
ine langjährige musikalische Zusammenarbeit verbindet Ulrich Herkenhoff mit dem Organisten und Pianisten Matthias Keller (geb. 1956). Keller, der an der Musikhochschule München Klavier, Musikpädagogik und Kirchenmusik studierte, ist neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Autor und Produzent für den Bayerischen Rundfunk, den Hessischen Rundfunk, den Norddeutschen Rundfunk etc. tätig. Als Musikjournalist veröffentlicht er in der Süddeutschen Zeitung, Fono Forum, Klassik Heute, Opernwelt, Münchner Abendzeitung und der Berner Zeitung. Keller unterrichtet an der Staatlichen Hochschule für Musik, München, Geschichte und Ästhetik der Filmmusik. Regelmäßige Workshops und Seminare, u.a. für das ZDF und das Deutsche Goethe Institut, führten ihn bereits bis nach Ghana. Seine persönlichen Kontakte zu führenden Filmkomponisten wie Angelo Badalamenti, John Barry, Bruce Broughton, Patrick Doyle, Elliot Goldenthal, James Newton, Howard Shore, David Raksin, Ennio Morricone, Laurence Rosenthal, Enjott Schneider, Hans Zimmer, Don Davis, John Debney, Mark Mancina u.a. machen ihn zu einem der bestinformierten Journalisten in diesem Bereich. Hinzu kommt sein breitgefächertes Musikwissen, das neben Orgel- und Klavierliteratur auch Bereiche wie Vokal, Ethno, Crossover und Improvisation umfaßt. Matthias Keller ist Mitarbeiter des Lexikons "Komponisten der Gegenwart" und Jurymitglied beim "Preis der deutschen Schallplattenkritik" für Filmmusik. Seit April 2000 ist er Redakteur beim Bayerischen Rundfunk (Bayern 4 Klassik). Die Tätigkeit als Arrangeur und Komponist runden sein musikalisches Spektrum ab.
A
uthentic Classical Concerts zu veröffentlichen, heisst für uns, herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, indem wir die Konzerte direkt in Stereo-Digital-HD aufzeichnen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Blühende Kultur, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in unseren Editionen und Reihen dokumentieren.
Die Konzerte im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der großen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - genießen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten, die wir in unserer Edition Kloster Maulbronn dokumentieren.
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt
1. Konzertbeginn
2.-6. Concerto F-Dur
über ein Thema von Arcangelo Corelli (1653-1713) von Giovanni Battista Barbirolli
Preludio - Allemanda - Sarabanda - Gavotta - Giga
7. Siciliano aus der Sonate Nr. 2
für Flöte & Basso Continuo BWV 1031 von Johann Sebastian Bach (1685-1750)
8.-10. Prélude, Fugue et Variation Op. 18
von César Franck (1822-1890)
in einer Transkription für Panflöte & Orgel, Bearbeitung: M. Keller
11. Cockeye's Song
aus dem Film "Es war einmal in Amerika" von Ennio Morricone
Bearbeitung: M. Keller
12.-14. Suita Macedonia
Suite über Themen im macedonischen Stil von Ulrich Herkenhoff
Ballade - Chanson - Danse
15.-18. Sonate a-Moll
für Oboe & Basso Continuo von Georg Ph. Telemann (1681-1767)
Andante (siziliano) - Spirituoso - Andante - Vivace
19. Andante für Flöte C-Dur, KV 315
von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
20.-22. Drei Tänze aus Gyergyo
von Béla Bartók
23. Rumänische Doina (Banat)
Sus pe culmea dealului
(arrangiert von Zamfir/Cellier)
24. Rumänische Suite
Doina lui fanica luca - au plecat olteni la coasa - geampara lui marcel budala
(arrangiert von Herkenhoff/Cellier)
Welch ein Genuss!
Normalerweise verbindet man Panflötenmusik letztlich mit Folklore und romantischer Kaufhausmusik. So war ich recht skeptisch - allerdings diese Kombination mit Orgel und wohl auch die Auswahl der klassischen Titel haben mich neugierig gemacht.
Der Lohn fürs Risiko kam prompt beim einlegen des Silberlings - was für ein Konzert! Man meint sich unvermittelt in die Räumlichkeiten des Klosters versetzt - einfach beeindruckend schön...
Beeindruckende Atmosphäre
Bei all den Klassik-CD's die es auf dem Markt gibt sind sehr wenige Live-Mitschnitte von Konzerten zu finden. Meist voll von Nebengeräuschen des Publikums und anderen störenden Faktoren. Nicht so bei dieser CD!
Perfekter Sound und eine tolle Interpretation machen diese Aufnahme zu einer meiner Favoriten. Spürbar ist die Spannung während des Konzertes und faszinierend die Akkustik der Kosterkirche. Selbst feinste Akzente die der Meister mit seinem Instrument setzt sind hörbar. Entspannung pur! Meineserachtens ein absolutes Muss für alle Liebhaber der Panflöte...
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Beeindruckende Atmosphäre
17. Januar 2015 - 18:18 – kuk-art.comBei all den Klassik-CD's die es auf dem Markt gibt sind sehr wenige Live-Mitschnitte von Konzerten zu finden. Meist voll von Nebengeräuschen des Publikums und anderen störenden Faktoren. Nicht so bei dieser CD!
Perfekter Sound und eine tolle Interpretation machen diese Aufnahme zu einer meiner Favoriten. Spürbar ist die Spannung während des Konzertes und faszinierend die Akkustik der Kosterkirche. Selbst feinste Akzente die der Meister mit seinem Instrument setzt sind hörbar. Entspannung pur! Meineserachtens ein absolutes Muss für alle Liebhaber der Panflöte...
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Welch ein Genuss!
17. Januar 2015 - 18:18 – kuk-art.comNormalerweise verbindet man Panflötenmusik letztlich mit Folklore und romantischer Kaufhausmusik. So war ich recht skeptisch - allerdings diese Kombination mit Orgel und wohl auch die Auswahl der klassischen Titel haben mich neugierig gemacht.
Der Lohn fürs Risiko kam prompt beim einlegen des Silberlings - was für ein Konzert! Man meint sich unvermittelt in die Räumlichkeiten des Klosters versetzt - einfach beeindruckend schön...
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