Geghard Ensemble
Geghard Ensemble
Vokalensemble aus Armenien
Leitung: Anahit Papayan · Künstl. Leitung: Prof. Mher Navoyan
Das Geghard Ensemble (armenisch: gesprochen "Gerhard") wurde 2001 von der Sängerin und Dirigentin Anahit Papayan gegründet. Künstlerischer Leiter des Chores ist ihr Mann Prof. Mher Navoyan, Spezialist für mittelalterliche Musik am Staatlichen Komitas-Konservatorium Jerewan. Ziele des achtköpfigen Vokalensembles sind die Aufführung und Verbreitung armenischer geistlicher und folkloristischer Chormusik. Jeden Sonntag singt der Chor die Liturgie im Gottesdienst im Felsenkloster Geghard und unternimmt auch Konzertreisen. So wurden die Sängerinnen mehrmals vom Verein Kuratorium UNESCO Welterbe Kloster Lorsch nach Deutschland eingeladen; weitere Auftritte - etwa im Rahmen der Armenischen Kulturtage Stuttgart (2011, 2012) - folgten. Auch in Österreich und Frankreich war das Ensemble zu Gast. 2010 gewann es den Wettbewerb für orthodoxe Musik Kolozhski Blagovest in Weißrussland und wurde im selben Jahr mit dem ersten Preis beim internationalen Wettbewerb "Hajnowka's Days of Orthodox Music" in Polen ausgezeichnet. 2011 war das Geghard Vokalensemble zu Gast bei den Sacrées Journées in Straßburg. Weitere Einladungen führten den Frauenchor zum "Festival des Voûtes celestes" (Frankreich, 2011), zu "Musica Sacra International" (Marktoberdorf, 2012), zum "Al-Bustan-Festival" in Beirut (2013), an die Geistliche Akademie St. Petersburg (2014), zum Festival Musik im alten Krakau (2015), zum Moskauer Oster-Festival (2016), zu den Salzburger Festspielen (2016) oder in die Hamburger Elbphilharmonie (2018). Im Mittelpunkt ihres Programms stehen armenische sakrale Lieder und Melodien aus dem Mittelalter, aber auch Volkslieder. Die Konzerte des Geghard-Chores stiften von Anfang an etwas ganz Seltenes, eine vertraute Gemeinschaft zwischen den Interpretinnen und dem Auditorium. Vieles an dieser wunderbaren Musik scheint hierzulande üblichen Hörgewohnheiten sehr nahe zu kommen, manches aber führt weit darüber hinaus, lässt die uralten historischen Bezüge erahnen: Gesang aus den Tiefen der Jahrhunderte.Kloster Geghard (armenisch: gesprochen "Gerhard") ist ein armenisches Kloster am Eingang des oberen Azat-Tales in der Provinz Kotajk. Das Kloster gehört seit 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Gründung im vierten Jahrhundert n. Chr. wird dem Heiligen Gregor, dem Patron der Armenischen Apostolischen Kirche, zugeschrieben. Nachdem die Araber es im neunten Jahrhundert zerstörten, wurde es im Jahre 1215 wieder errichtet. Das Kloster gehört zu den bedeutenden Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche.
Anahit Papayan wurde 1979 in Jerewan, Armenien, geboren. Ihr Gesangsstudium am Staatlichen Komitas-Konservatorium Jerewan schloss sie mit dem Master ab. Als Kind war sie zunächst Mitglied des Chores "Little Singers of Armenia" (Künstlerischer Leiter: Tigran Hekekyan), von 1996 bis 2000 Solistin des Chores "Saghmos" (Dirigentin: Lilit Sargsyan) an der Kirche des Heiligen Katoghikeh, die zur Diözese Kotayk der Armenischen Apostolischen Kirche gehört. Zudem sang sie von 1998 bis 2000 als Solistin im Kammerchor des Öffentlichen Armenischen Radios (Künstlerischer Leiter: Tigran Hekekyan). 2001 gründete Anahit Papayan das Geghard Vokalensemble und arbeitet seitdem als Dirigentin und Solistin im Kloster des Heiligen Geghard. Von 2004 bis 2012 war sie als Solistin am "Staatlichen Zentrum für Armenische Geistliche Musik" engagiert, 2012 erfolgte ihre Ernennung zur Direktorin des Staatlichen Zentrums für Armenische Geistliche Musik. Das Repertoire von Anahit Papayan umfasst armenische Sakralmusik sowie Werke armenischer, russischer und westeuropäischer klassischer Komponisten.
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